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Mein Motivationsvortrag vor 120 Frauen

Bereits im letzten Jahr ereilte mich eine Anfrage von „uTe“ – nein, dabei handelt es sich nicht um eine Freundin, die so heißt, sondern um das „Unternehmerinnen Netzwerk Erftstadt“. Dieses ist ein lokales Netzwerk und bringt Unternehmerinnen zusammen. Am 31.01.2019 haben sie mit über 120 Gästen das neue Jahr eingeläutet und mich als Referentin in die wunderschöne Burg Konradsheim zu ihrem Neujahrsempfang eingeladen.

Unter dem Motto „Wer nie abbiegt, bleibt auf der Strecke“ habe ich also einen sehr emotionalen und motivierenden Vortrag gehalten und viel positiven Zuspruch bekommen. Alle haben geklatscht und gejubelt.

In meinem Vortrag habe ich viel darüber erzählt, wie ich alleine aus dem Iran nach Deutschland kam, wie mir immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt wurden. Wie ich an der deutschen Bürokratie verzweifelt bin (und immer noch verzweifle) und wie ich alle Hürden gemeistert habe. Es war eine sehr emotionale Rede, die aus meinem tiefsten Inneren kam.

Wer mich schon länger verfolgt, weiß, dass Frauen mir sehr am Herzen liegen und dass ich es liebe, Frauen zu motivieren. Denn obwohl Frauen heutzutage theoretisch alle Möglichkeiten haben, liegen sie meist noch weit hinter den Männern. Ob in Vorständen, Gremien oder bei Podien. Auch ich bin meist die einzige Frau unter vielen Männern (http://emitispohl.de/starke-frauen-und-warum-sie-oft-alleine-im-rampenlicht-stehen). Deshalb finde ich es umso wichtiger, Frauen zu ermutigen und sie dazu zu bewegen, mehr aus sich zu machen und ihr Potential voll auszuschöpfen. Continue Reading…

#IchDuWirNRW: Warum mir die Kampagne der Landesregierung so am Herzen liegt

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich mit 13 Jahren alleine aus dem Iran nach Deutschland gekommen bin und einen erfolgreichen Integrationsprozess durchlebt habe. Ich kann ein Lied singen über die Hürden und Schwierigkeiten auf dem Weg zum „Deutschsein“. Deshalb engagiere ich mich seit vielen Jahren in dem Bereich, betreue Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge, die sich hier ein neues Leben aufbauen wollen. Ich habe sogar ein Buch über das Deutschsein geschrieben und werde immer wieder von TV Sendern und Zeitungen als Expertin angefragt, wenn es um Integration geht. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass ein Integrationspreis für Unternehmen, die sich in dem Bereich engagieren, verliehen wird. Das Thema Integration ist also wirklich mein „Baby“ – und was mich besonders freut ist, dass mich viele, ob Fremde, Freunde oder Mitarbeiter, als eine Art Vorbild oder Mentorin sehen.

Die Ausschreibung
Aus diesem Grund habe ich mich natürlich gefreut, als ich die Ausschreibung des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration gesehen habe. NRW hat eine 60-jährige Einwanderungsgeschichte, jeder Vierte hat ausländische Wurzeln. In Zeiten von rechter Hetze, Populismus und Fake-News wollte die Landesregierung unter Integrationsminister Joachim Stamp und Staatssekretärin Serap Güler ein Zeichen setzen. Eine NRW-weite crossmediale Kampagne sollte „Gesichter der Integration“ zeigen. Wer nicht aus der Werbebranche kommt weiß vielleicht nicht, was eine Ausschreibung ist. Dabei handelt es sich um eine Art Pitch – das überzeugendste Konzept bekommt den Zuschlag. Innerhalb kürzester Zeit haben wir also Tag und Nacht mit einer Partneragentur das Konzept erarbeitet und anschließend die Daumen gedrückt.

Kurz darauf war es dann so weit: Wir haben uns gegen alle teilnehmenden Agenturen durchgesetzt und überzeugt! Für die Durchführung der Kampagne waren nur wenige Wochen eingeplant, aber das war für uns natürlich kein Problem, getreu meinem Lebensmotto… „Geht nicht, gibt’s nicht“!

Mein Team und ich haben uns um so viele Bereiche der Kampagne gekümmert: Entwicklung des Claims #IchDuWirNRW, Projektmanagement und -koordination, PR-Arbeit, Casting, Mediastrategie, Mediaplanung und -buchung, Dreharbeiten der Kurzclips, die die Geschichten der Testimonials zeigen, Schnitt und Postproduktion der Clips, Entwicklung von Veranstaltungsformaten inkl. Durchführung, Social Media, Organisation der Kampagnenstart-Pressekonferenz… und wir haben alles mit so viel Hingabe und Leidenschaft gemacht!
Insgesamt haben wir also 20 tolle und einzigartige Menschen, wahre Vorbilder der Integration, gefunden, darunter eine Kommunikationsberaterin aus Jamaika, eine Journalistin mit türkischen Wurzeln, einen Maler aus Serbien und einen Bus- und Bahnfahrer aus dem Irak. Unser absoluter Kampagnenstar ist allerdings Nuri, fünf Jahre alt. Er träumt davon, Feuerwehrmann zu werden und hat die Herzen von uns allen im Sturm erobert. Sein Vater hat türkische Wurzeln und ist Gastronom in Münster – und ein absolutes Vorbild für seinen Sohn. Die persönlichen Geschichten der Testimonials zu hören hat mich jedes Mal berührt, denn vieles kannte ich auch aus meiner Erfahrung. Sie alle hatten eine Sache gemeinsam: Den Willen zur Integration. Denn dann – und das hat die Kampagne uns gezeigt – kann man in diesem Land vieles erreichen.

Kampagnenstar Nuri möchte Feuerwehrmann werden
Kampagnenstar Nuri möchte Feuerwehrmann werden

Nur wenige Tage nach dem Casting fanden auch schon die Dreharbeiten statt. Denn die Testimonials sollten nicht nur auf überlebensgroßen Plakaten zu sehen sein, sondern auch in Kurzclips ihre Geschichten erzählen. Parallel habe ich mich als Verhandlungsexpertin um die Mediastrategie und -buchung gekümmert und dafür gesorgt, dass die Testimonials schon bald auf über 1.600 Plakaten und 100 Megalights in ganz NRW überlebensgroß zu sehen sein sollten.

Auch das Social Media Konzept kam von uns, genauso wie die Konzeption diverser Veranstaltungen: u.a. ein Kochduell mit der Staatssekretärin Serap Güler und dem Sternekoch Ali Güngörmüs, ein Fußballspiel mit der Fußballspielerin und -trainerin Tuğba Tekkal, Ex-Nationalspieler Thomas Allofs und NRW Integrationsminister Joachim Stamp und ein Schulbesuch mit Comedian Amjad mit Prof. Aladin El-Mafalaani, Abteilungsleiter im Ministerium.

Im Interview mit dem Fußballbegeisterten Minister Joachim Stamp
Im Interview mit dem Fußballbegeisterten Minister Joachim Stamp

 

Kochtalent gesucht mit Sternekoch Ali Güngörmüs
Kochtalent gesucht mit Sternekoch Ali Güngörmüs
"Integration durch Schule" mit Comedian Amjad
“Integration durch Schule” mit Comedian Amjad

Nach all der intensiven Arbeit und den tollen Veranstaltungen war es dann diese Woche am 5.12.2018 endlich so weit. Die Kampagne wurde offiziell mit den Testimonials, Staatssekretärin Güler und Minister Stamp der Presse und Öffentlichkeit vorgestellt. Auch um die Kick Off Pressekonferenz haben wir uns gekümmert und für einen unvergesslichen Kampagnenstart gesorgt. Insbesondere unser jüngstes Testimonial hat dabei natürlich auch wieder die Herzen der Anwesenden im Sturm erobert.

Feierliche Enthüllung des Plakatmotivs...
Feierliche Enthüllung des Plakatmotivs…
Staatssekretärin Güler mit Kampagnenstar Nuri und Minister Stamp
Staatssekretärin Güler mit Kampagnenstar Nuri und Minister Stamp
Gemeinsam beim Kampagnenstart mit dem Minister, Nuri, der Staatssekretärin und Erkan, Nuris Papa
Gemeinsam beim Kampagnenstart mit dem Minister, Nuri, der Staatssekretärin und Erkan, Nuris Papa
Gemeinsame Kampagnenvorstellung mit den Testimonials
Gemeinsame Kampagnenvorstellung mit den Testimonials

Wir von ep communication sind stolz und freuen uns, ein Teil der Kampagne zu sein. ♥

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Wir als Arbeitgeber sind gefragt, also pack es an!

 

Das Thema war schon immer wichtig und in aller Munde, aber wurde durch die Flüchtlingswelle 2015 noch einmal verstärkt: die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund. Ich bin selbst Arbeitgeberin und habe zudem Migrationshintergrund. Für mich persönlich stand es nie zur Debatte, dass ich mein Team möglichst breit aufstelle. Deshalb haben knapp 90% meiner Mitarbeiter Migrationshintergrund. Für meine Agentur und die zu betreuenden Kunden ist der Aspekt von Diversität und Internationalität unabdingbar. Ich sehe den großen Vorteil, dass durch die Beschäftigung von Mitarbeitern mit unterschiedlicher Herkunft ohne Probleme Kunden aus diversen Ländern betreut werden können. Die Sprachbarriere ist oft ein unüberwindbares Hindernis und macht eine Zusammenarbeit von Beginn an so gut wie unmöglich. Um dem vorzubeugen, kann man die Herkunft und unterschiedlichen Sprachkenntnisse seiner Mitarbeiter nutzen. In meiner Agentur wird neben Deutsch und Persisch auch Russisch, Englisch, Französisch und Holländisch gesprochen. Ich finde es toll und bin ein absoluter Fan davon, wenn man die jeweiligen Kenntnisse der Mitarbeiter effektiv einsetzen und nutzen kann. Daran haben nicht nur die Mitarbeiter Spaß, sondern auch die Arbeitgeber. Zudem ist es wichtig, dass Menschen mit Migrationshintergrund, die vielleicht noch nicht allzu lange in Deutschland leben, eine Chance erhalten und den Einstieg in die Praxis schaffen. Leider bleiben noch viel zu vielen Menschen die Türen zur Arbeitswelt verschlossen. Selbstverständlich ist die Beschäftigung von Flüchtlingen mit mehr Zeitaufwand verbunden, aber wir als Arbeitgeber sind gefragt und können Chancen, Hoffnungen und Möglichkeiten bieten. Oft ist es auch so, dass sich Menschen in der Praxis mitziehen lassen und automatisch aufblühen, weil sie eine Aufgabe haben und das Gefühl verspüren, gebraucht zu werden. Ich denke, dass jeder Mensch eine Chance verdient hat und eine Aufgabe braucht. Deshalb dürfen wir die Türen nicht verschlossen halten, sondern müssen sie endlich öffnen.

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Unternehmen, die vorbildlich vorangehen

Weil mir dieses Thema wirklich am Herzen liegt, habe ich als Initiatorin gemeinsam mit dem Arbeitgeber Köln e.V. am 14. November 2018 drei Integrationspreise vergeben. Unser Bundesland NRW ist das Vorzeigebeispiel, wenn es um erfolgreiche Integration und eine vielfältige Gesellschaft geht. Hier leben seit Jahrzehnten unterschiedlichste Kulturen friedlich zusammen und profitieren voneinander. Die Integration in den Arbeitsmarkt ist dabei wichtiger Bestandteil, ohne den man sich nur schwer in eine Gesellschaft integrieren kann. Es spielt also nicht nur die Sprache eine große Rolle, sondern eben auch das Arbeiten. Arbeiten ist neben der Sprache der wichtigste Bestandteil der Integration. Jeder Mensch auf dieser Welt braucht eine Aufgabe und das Gefühl, einen gemeinschaftlichen Beitrag zu leisten. Viele in NRW ansässige Unternehmen nehmen sich dies zu Herzen und gehen vorbildlich voran, indem sie Mitarbeiter mit Migrationshintergrund beschäftigen, zuvor verschlossene Türen öffnen und Chancen geben. Deshalb war es uns wichtig, dass genau diese Unternehmen durch die Verleihung eines angemessenen Preises gesehen und gewürdigt werden. Sie gehen als Vorbilder voran und zeigen den Weg auf, der auch von anderen eingeschlagen werden sollte.

Wir Jurymitglieder saßen bis tief in die Nacht zusammen und sind die zahlreiche Bewerbungen durchgegangen. Leider konnten wir nicht jedem Unternehmen einen Preis verleihen, sondern nur jeweils einen für die drei Kategorien: Unternehmen aus dem Handwerk, mittlere und große Unternehmen.

Die Preise übergab am 14. November Integrations- und stellvertretender Ministerpräsident Joachim Stamp, der auch eine beeindruckende Rede zum Thema „Einwanderungsland NRW – Migration als Herausforderung und Chance“ hielt. Auch Friedrich Merz war vor Ort und hat über seine Partei sowie die Kandidatur gesprochen. Ich bin sehr dankbar, dass uns die Politik zusätzlich unterstützt hat und den Tag der Verleihung begleitet hat. Aber mein größter Dank und vor allem auch Respekt gilt den Gewinnern der drei Kategorien: Elektrohaus Günther Köln, Firma rahm – Zentrum für Gesundheit GmbH und Start NRW GmbH. Auch über diesen Weg noch einmal Herzlichen Glückwunsch und Hut ab! Machen Sie weiter so.

Ich denke jeder Arbeitgeber sollte in sich gehen und sich fragen, ob es nicht vielleicht an der Zeit ist Diversität zu leben, Chancen zu geben und Türen zu öffnen. Meines Erachtens kann dabei nur für jeden ein absoluter Mehrwert entstehen. Also, nutzt eure Positionen und euren Einfluss und sorgt dafür, dass wir im Bereich Integration noch ein Stückchen besser werden, als wir es sowieso schon sind.

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Kommunikation im Zeitalter moderner Medien – Das Phänomen „Smartphone“ 

Können Sie sich noch an die Zeit ohne Smartphone erinnern? Meine Generation in jedem Fall. Wir haben beides kennengelernt, das Leben ohne sowie das Leben mit Handy.

Das Smartphone ist zweifelsohne eine bahnbrechende Erfindung und ein Meilenstein in der Geschichte. Es ist ein ständiger Begleiter und für viele Menschen, inklusive mir selbst, nicht mehr wegzudenken.

Ich nutze mein Smartphone, wie viele andere Menschen, nicht nur fürs Privatleben, sondern eben auch für die Arbeit. Dieses kleine Wunderwerk vereinfacht und ermöglicht uns so viel. Wir können ohne großen Aufwand den Kontakt mit Freunden in der ganzen Welt halten, kilometerweite Entfernungen spielen keine Rolle mehr, weil wir zu jederzeit erreichbar sind und miteinander kommunizieren können. Früher konnte man Freunde oder Familie nicht einfach mal eben anrufen, sondern musste erst einmal eine Telefonzelle aufsuchen. Das können sich meine Kinder heutzutage gar nicht mehr vorstellen. Für sie ist das gefühltes Mittelalter und auch ich merke, wie meine Erinnerungen an diese Zeiten immer mehr zu verblassen scheinen. Wir waren früher nicht mobil erreichbar und hatten eben keine Möglichkeit so schnell Kontakt aufzunehmen, Angelegenheiten zu regeln oder im Notfall  von überall auf der Welt jemanden zu erreichen. Ich weiß noch zu gut, dass wir früher, in der ersten Agentur in der ich gearbeitet habe, Freigaben immer wieder hin und her gefaxt haben. Am Ende war die eigentliche Farbe des Motivs oft nicht mehr erkennbar, meist einfach schwarz. Auch im Urlaub oder generell beim Verreisen hat man früher sechs bis sieben Geräte eingepackt. Da durfte die Videokamera nicht fehlen, der Fotoapparat war an Bord, das Kartenspiel, Bücher und der Discman. Heute hat man sein Smartphone in der Tasche, das war´s. Dieses kleine Wunderwerk vereint einfach alles. Deshalb ist für mich die Erfindung des Smartphones eine der Besten überhaupt. Ich kann Menschen jederzeit kontaktieren und regle nicht nur meine privaten Angelegenheiten, sondern auch meine Beruflichen. Besonders im geschäftlichen Bereich stellt das Handy für mich eine absolute Bereicherung und Entlastung dar. Meine Termine sehe ich über mein Smartphone ein, ich schreibe E-Mails, führe Telefonkonferenzen und halte stetigen Kontakt mit Geschäftspartnern. Da ich privat sowie geschäftlich viel unterwegs bin, ist das Handy mein ständiger Wegbegleiter und ich kann mir mittlerweile einfach kein Leben ohne Smartphone vorstellen. Aber natürlich kann man auch bei vielen Menschen von einer „Handysucht“ sprechen. Ich würde mich selbst gar nicht mal ausschließen, weil ich doch sehr auf mein Smartphone fixiert bin und bei Langstreckenflügen ohne Wlan nur noch als halber Mensch aus dem Flieger steige. Deshalb liebe ich mittlerweile Airlines mit Wlan. Da fühle ich mich wohl und nicht so völlig abgeschnitten von der Welt unter mir.

Manchmal muss man auch „pausieren“

Ob im Urlaub oder auf Geschäftsreise, von überall auf der Welt kann ich problemlos meine Geschäfte leiten. Für mich die beste Erfindung überhaupt.

Aber natürlich beschleunigt das Smartphone das alltägliche Leben auch. Wir sind jederzeit erreichbar und müssen selbst dafür sorgen, dass wir ab und zu mal „Pause“ machen. Ich hatte bereits Urlaube, die sich nach allem angefühlt haben, nur eben nicht nach Erholung und Entspannung. Das lag oft auch an meiner ständigen Erreichbarkeit. Wie bereits gesagt, verzichte ich ungern auf mein Handy, aber mittlerweile achte ich während meines Urlaubes aktiv darauf, dass ich zu bestimmten Zeiten erreichbar und zu anderen eben nicht erreichbar bin. So kann ich beides kombinieren. Ich bleibe up to date, aber nehme mir auch bewusste Pausen, in denen ich zur Ruhe kommen und entspannen kann. Es ist wichtig, dass man in Zeiten der Digitalisierung auch mal abschaltet und der schnelllebigen digitalen Welt entflieht.

Was mir im Urlaub gut gelingt, klappt im Alltag nicht immer. Trotzdem versuche ich auch hier meine Sucht unter Kontrolle zu bekommen. Wenn ich beispielsweise mit meinen Freunden essen gehe, sorge ich dafür, dass alle ihre Smartphones gestapelt auf den Tisch legen. Wer zuerst nach seinem Handy greift, muss die Restaurantrechnung übernehmen. Doof nur, dass oft ich diejenige bin, die den Geldbeutel zücken darf.

Grundsätzlich ist es aber so, dass der gesunde Umgang mit dem Smartphone mein Leben absolut bereichert. Ich kann von überall auf der Welt arbeiten und bin unabhängig in Bezug auf meinen Arbeitsplatz. Das ist für mich unentbehrlich und extrem wichtig. Ich möchte keinen Tag auf mein Handy verzichten. In diesem kleinen Ding steckt tatsächlich mein ganzes Leben und das ist auch gut so.

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Die Faszination Iran

Wie die meisten von euch wissen, komme ich gebürtig aus Teheran und habe dort die ersten 13 Jahre meines Lebens verbracht. Ich liebe dieses Land und es ist und bleibt meine Heimat. Trotzdem lebe ich seit mehreren Jahrzehnten glücklich in Deutschland und werde von iranischen Freunden immer wieder dezent darauf hingewiesen, dass ich mittlerweile doch mehr „deutsch“ als „persisch“ sei. Ich denke ich trage beide Kulturen in mir. Die Persische, als auch die Deutsche. Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Privileg habe, beide Kulturen kennen und leben zu dürfen. Noch immer fliege ich sehr gerne in meine Heimat, leben könnte ich dort allerdings nicht mehr. Dafür bin ich wirklich etwas zu deutsch. Aber noch immer fasziniert mich der Iran, die Menschen und vor allem die Kultur. Ich kenne kein anderes Land, indem Gastfreundschaft so großgeschrieben und gelebt wird wie in meinem Heimatland. Während jeder Reise in den Iran, berührt es mich aufs Neue.

Vorurteile aus dem Weg räumen

Immer wieder höre ich in Gesprächen mit Freunden und Bekannten heraus, dass gegenüber dem Iran extreme Vorurteile herrschen. Viele verbinden den Iran mit Konflikten und einer Doppelmoral. Manche Ansichten und Bedenken kann ich nachvollziehen, denn viele bilden sich ihre Meinung auf Grundlage von Medienberichten. Diese sind leider meist relativ einseitig und bestätigen häufig Stereotypendenken. Aber ich kenne auch viele Kulturinteressierte, die in den Iran gereist sind und ganz andere Erfahrungen berichten. Ich selbst habe viele Menschen dazu bewegt in den Iran zu fliegen und sich selbst ein Bild zu machen. Ich kenne keinen der zurückgekehrt ist und bei dem sich die zuvor vorhandenen Vorurteile gefestigt hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Alle sind hellauf begeistert von dem Land, den Menschen und deren Gastfreundschaft sowie deren Kultur und Küche. Der Iran verzaubert einen und Vorurteile wie „Man wird oft ausgeraubt. Das Land ist nicht gut entwickelt. Frauen werden unterdrückt und müssen Kopftücher tragen“ wirken wie weggeblasen. Natürlich gibt es auch Probleme im Iran und vieles läuft nicht so, wie es vielleicht laufen sollte. Aber es gibt eben auch so viel Positives, worüber leider viel zu selten erzählt und berichtet wird.

Deshalb versuche ich selbst mein engstes Umfeld frei von Vorurteilen zu machen und nehme immer wieder Menschen mit auf eine Reise, die sie nie vergessen werden.

Eine Reise die verzaubert

Erst vor ein paar Tagen war ich mit meinem Freund im Iran unterwegs. Vor seiner Reise erzählte er vielen Freunden und Bekannten davon, dass er für ein paar Tage nach Teheran fliegen würde. Er wurde mit den üblichen Bemerkungen abgefertigt „Was willst du denn da? Da herrscht doch Unterdrückung und Kriminalität! Etc.“. Er wollte sich selbst ein Bild machen und sich dem Stereotypendenken nicht einfach so hingeben. Ich war gespannt wie er es finden würde und hatte bereits vor der Reise so meine Ahnung. Diese bestätigte sich natürlich. Er war fasziniert und begeistern. Nicht nur vom Land, sondern vor allem von den Menschen, deren Kultur und Küche. So eine Gastfreundschaft und so unglaublich nette und zuvorkommende Menschen habe er noch nie zuvor kennengelernt. In Deutschland zurück hat er seinen Freunden und Bekannten von den Eindrücken im Land selbst erzählt. Viele wollten es nicht recht glauben, andere ließen sich von der Begeisterung anstecken. Auch meiner Mitarbeiterin erging es so. Ich habe sie vor zwei Jahren für einige Tage mit in den Iran genommen und sie schwärmt noch heute von den Menschen und deren Gastfreundschaft, von den Gewürzen und Gerüchen auf dem Bazar und ist froh, die Taxifahrten in Teheran überlebt zu haben. Zugegeben, die sind nichts für Feiglinge.

Aber grundsätzlich bestätigen die beiden Fälle die Regel. Jeder, der einmal im Iran war, ist hellauf begeistert und von der Kultur in den Bann gezogen. Ich wünschte mehrere Menschen würden ihre eigenen Erfahrungen machen und dann über ein Land und dessen Gesellschaft urteilen.

Wenn jemand gerade Lust auf eine Kulturreise bekommen hat, kontaktiert mich gerne. Ich liebe es Menschen meine Heimat näherzubringen und wenn ich damit noch ganz nebenbei Vorurteile aus dem Weg räumen kann, perfekt.

Der Iran ist immer eine Reise wert. Worauf wartest Du noch?

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Preisverleihung der Mittelstandsvereinigung der CDU / CSU, alle Preisträger und Laudatoren. Bildquelle: MIT Bund

Meine Auszeichnung zur “Unternehmerin des Jahres 2018”

Am 10. September wurde ich von der Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU als “Unternehmerin des Jahres” ausgezeichnet. Ein ganz besonderer Abend für mich, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Frau Gitta Connemann, Mitglied des Deutschen Bundestages, hat eine wunderbare und sehr herzliche Laudatio gehalten, die mich zu Tränen gerührt hat. Ich denke jeder, der mich kennt, weiß, dass das so gut wie nie vorkommt. Deshalb gilt ihr ein ganz besonderes Dankeschön.

Als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet zu werden ehrt mich sehr. Ich bin einen langen Weg gegangen, der nicht immer einfach war. Aber mein Wille, meine Zielstrebigkeit und die Unterstützung meiner Familie, insbesondere der meines Vaters, hat mich nie das Ziel aus den Augen verlieren lassen. Vorgestern war nicht nur der Tag der Preisverleihung, sondern auch der Geburtstag meines Papas. Menschen, die mich kennen wissen, wie eng meine Verbindung zu ihm ist. Leider konnte er nur von oben zusehen, aber ich weiß, dass er voller Stolz zu uns heruntergeblickt hat. Ihm habe ich so viel zu verdanken.

Auch mein Team war, leider nur zum Teil, dabei und spielt eine große Rolle. Ihr seid meine zweite kleine Familie, auf die ich mich immer zu 100% verlassen kann. Unsere Zusammenarbeit trägt nicht nur Früchte, sondern macht auch Spaß und Lust auf viele weitere Jahre… deshalb auch noch einmal auf diesem Weg: Vielen Dank an all die Menschen, die mich immer unterstützt haben und an mich glauben. DANKE!

Ich freue mich natürlich über alle Nachrichten und Glückwünsche sowie Zusprüche. Ob Familie, Freunde, Fremde oder sogar alte Schulfreunde aus dem Iran, was mich ganz besonders überwältigt. Insbesondere viele iranische Frauen schreiben mir und ziehen den Hut vor mir als „Vorbild“, vor allem wissen sie natürlich, dass ich solch eine Karriere nicht im Iran hätte erreichen können. Das macht mich stolz!

Als krönenden Abschluss erhielt ich auch noch einen wunderschönen Rosenstrauß, über den ich mich auch unheimlich gefreut habe.

Preisträgerin Emitis Pohl und Dr. Carsten Linnemann, Bundesvorsitzender der MIT Bildquelle: MIT Bund
Preisträgerin Emitis Pohl und Dr. Carsten Linnemann, Bundesvorsitzender der MIT
Bildquelle: MIT Bund
Laudatorin Gitta Connemann, MdB, Preisträgerin Emitis Pohl und Bundesvorsitzender der MIT Dr. Carsten Linnemann Bildquelle: MIT Bund
Laudatorin Gitta Connemann, MdB, Preisträgerin Emitis Pohl und Bundesvorsitzender der MIT Dr. Carsten Linnemann
Bildquelle: MIT Bund
Bildquelle: Shahram Mirzaie

Der Fall Özil aus Sicht einer Kommunikationsexpertin

Der Fall Mesut Özil hält Deutschland seit Wochen in Atem. Seit dem Bild mit dem türkischen Präsidenten Erdogan ist die Nation gespalten: Es gibt die, die nicht nachvollziehen können, wie ein integrierter und erfolgreicher Fußballspieler mit Vorbildfunktion neben Erdogan posieren kann. Es gibt aber auch die Extremen, die Özil für seine Wurzeln beleidigen. Und dann gibt es noch die, die Özil für sein Treffen mit dem türkischen Präsidenten feiern.

Das Bild kam zu einer denkbar ungünstigen Zeit: Kurz vor der WM und mitten im Wahlkampf Erdogans. Statt wie Ilkay Gündogan in die Offensive zu gehen und sich zu erklären schwieg Özil. Vor einigen Tagen veröffentlichte er nun aber eine Erklärung, die es in sich hatte: Er äußerte schwere Vorwürfe gegenüber dem DFB, den Medien und der Bevölkerung und verkündete seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Wäre die Mannschaft während der WM weit gekommen oder hätte sie gar den Weltmeistertitel verteidigt, wer weiß, ob die Bilder-Affäre noch weitere Folgen gehabt hätte. So aber musste natürlich ein Schuldiger her, das liegt in der Natur des Menschen. Da kam der Vorfall wie gerufen. Doch wie kam es zu der Eskalation und dem großen Knall um Özils Rücktritt? Und hätte dieser mit der richtigen Kommunikation aufseiten des DFB und Özils womöglich verhindert werden können?

  1. Nachdem die Bilder in der Öffentlichkeit aufgetaucht sind, hat sich Gündogan geäußert und versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Die Fotos seien aufgrund der türkischen Wurzeln entstanden und seien keine politische Botschaft. Özil hingegen schweigt. Dies war meiner Meinung nach der schwerwiegendste Fehler seinerseits – gerade in Krisensituationen muss man sich mit den richtigen Beratern eine Strategie überlegen und schnellstmöglich reagieren und kommunizieren. Fehler zugeben, um Entschuldigung bitten, sich erklären: All das wirkt menschlich und hätte die Wogen vor der WM geglättet. Nicht nur ihm, sondern auch seinen Mitspielern, die von der Situation durch Buhrufe betroffen waren, hätte ein öffentliches Statement geholfen.

 

  1. Der DFB reagiert zwar, unterschätzt die Situation aber immens. Es wird gesagt, dass Özil und Gündogan sich gegenüber der Spitze erklärt hätten und dass damit das Thema erledigt sei. Die Bevölkerung ist damit nicht zufrieden, es gibt keine direkten Konsequenzen wie z.B. den Ausschluss aus dem Kader. Sowohl Oliver Bierhoff als auch Joachim Löw betonen vor dem WM-Aus, dass es keine weiteren Reaktionen mehr auf das Thema geben würde.

 

  1. Meines Erachtens hätte der DFB schon vor der WM reagieren und viel mehr aufklären müssen, insbesondere da die Mannschaft spielerisch nicht den Eindruck eines Teams gemacht hat, zerrüttet und verunsichert schien. Aber sich erst nach der schlechten Leistung und dem WM-Aus zu äußern, war taktisch unklug. Direkt nach dem WM-Aus passiert dem DFB nämlich der wohl größte Fehler – Bierhoff lässt in einem Interview verlauten, man hätte sich überlegen sollen, auf Özil zu verzichten. Er rudert zwar zurück, doch nun stürzen sich die Medien und die Bevölkerung sowohl auf Bierhoff selbst, als auch auf Özil. Statt nun also endlich in die Offensive zu gehen und Schadensbegrenzung zu betreiben, spielt sich der DFB komplett ins Aus: Präsident Grindel fordert öffentlich eine Entschuldigung von Özil.

 

  1. Özil äußert sich Tage später. Und wie! Er lässt eine Bombe hochgehen, wie sie Fußball-Deutschland wohl schon lange nicht mehr erlebt hat. Er teilt aus gegen Fans, Kritiker, Medien, Sponsoren und den DFB. Er hatte lange Zeit, nachzudenken und sein Statement genau zu verfassen. Er muss sich mit seinem Beraterstab auseinandergesetzt haben und bewusst die Worte und die Vorwürfe gewählt haben.

 

  1. Politische, sportliche und gesellschaftliche Akteure äußern sich – erst Stunden später reagiert auch der DFB, genauso schwammig und unbeholfen wie zuvor. Sie geben zu, Fehler gemacht zu haben, bedanken sich bei Özil für seine geleistete Arbeit, weisen allerdings alle Vorwürfe rund um Rassismus zurück und verweisen stattdessen auf erfolgreiche Kampagnen für Integration. Die Reaktion des DFB zeigt mir, dass sie von Krisenmanagement keine Ahnung haben. Sie lassen zu viel stehen, geben Raum für Interpretationen und reagieren nicht darauf, dass sie Özil quasi mit offenen Augen den Haien zum Fraß zugeworfen haben.

 

Wie es weitergeht, ich bin gespannt. Ich kann Özils Reaktion in einigen Teilen nachvollziehen. Er ist nicht der erste Sportler mit Migrationshintergrund, der Rassismusvorwürfe äußert und das ist definitiv ein gesellschaftliches Problem. Die Bevölkerung ist gerade beim Thema Ausländer/Flüchtlinge/Migranten sehr zerrissen, es gibt viel Populismus und viele inakzeptable Äußerungen oder Taten. In den letzten Tagen habe ich zwei Mal erlebt, wie sich Deutsche angepöbelt, beleidigt und geprügelt haben. Ich war froh, dass es keine Ausländer waren, die die Vorurteile vieler bestätigt hätten. Denn das Misstrauen, die Vorurteile und die offene oder versteckte Feindseligkeit sind Probleme, die an mehreren Fronten angegangen werden müssen, allen voran auf Bildungs- und Politikebene. Dafür werde ich weiterarbeiten.

Bildquelle Parham Farajollahi

Das Leben (und Sterben) der Marketingbranche

Die Marketingbranche ist fragil geworden und das geht natürlich auch an mir, als Geschäftsführerin einer Werbeagentur, nicht spurlos vorbei. Trotzdem werden immer wieder neue Agenturen gegründet. Viele sind jedoch genauso häufig so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Angebotsüberschuss, der Verlust von Übersicht und Glaubwürdigkeit und digitale Trends in der Werbewelt lassen sich dennoch nicht leugnen. Unzählige begriffliche Kreationen und neue Job-Bezeichnungen lassen bei mir mittlerweile maximal ein Stirnrunzeln entstehen, vieles ist mehr Schein als Sein; gerade heutzutage in Zeiten von Facebook, Instagram und Co.

Entwicklung Nr. 1: Inhouse statt Agentur

Die goldenen Zeiten der Werbeagenturen sind vorbei. Die meisten großen Unternehmen schließen ihr Marketing in gewaltige, aber zunehmend ineffizienten Abteilungen ein und erledigen alles inhouse. Damit sperren sie sich jedoch vom Markt aus und begrenzen die Möglichkeiten, die die offene Wirtschaft mit sich bringt. Agenturen sind Dienstleister, sie müssen sich auf den Kunden und dessen Ziel konzentrieren, sind den Endverbrauchern einfach näher. Hauseigene Marketingabteilungen haben eine ganze Palette an Aufgaben und können nicht immer die nötige Zeit für Projekte und Probleme aufbringen. Die Kommunikationswege sind länger. Deshalb lautet meine Empfehlung immer, unterstützend auf Agenturen zu setzen: Flinker, agiler, flexibler, strategischer, kreativer, innovativer. Das macht uns als Werbeagenturen aus.

Entwicklung Nr. 2: Influencer und Hashtags

Natürlich haben sich durch die Digitalisierung neue Wege des Marketings aufgetan. Das Geld wird heutzutage vor allem in Maßnahmen, wie die Zusammenarbeit mit Influencern oder Suchmaschinen-Advertising, gesteckt. Jene Veränderung, die mit der Digitalisierung einhergehen sind unvermeidlich und auch logisch. Sie erweitern darüber hinaus unser strategisches Spektrum. Obwohl laut WUV 2017 30.000 Influencer um die 560 Millionen Euro umgesetzt haben, fragt man sich langsam, wie lange der Influencer-Boom noch dauern soll. Viele Marken setzen auf Likes statt auf glaubwürdige Gesichter, lassen ihr Waschmittel kunstvoll inszenieren – damit es dann im Fahrradkörbchen oder auf der Kommode landet. Umrandet von Blumen versteht sich. Genauso wie Influencer fast von heute auf morgen eine tragende Rolle im Imagebild der Marken eingenommen haben, werden sie wohl auch bald durch einen neuen Trend ersetzt. So relevant wie Influencer sind auch virale Trends in Form von Hashtags (#metoo und ähnliche). In der heutigen Zeit entwickeln sich Meinungen einfach unheimlich rasant.  Viele werden aufgegriffen und das oftmals ohne jegliches Hintergrundwissen. Solche Trends werden schnell zu Selbstläufern und sind immens gefährlich, können den Ruf einer Person oder Marke – vielleicht sogar ungerechtfertigt – nachhaltig schaden. In einigen Fällen sind diese Hashtag-Trends jedoch auch Folge immensen Fehlverhaltens. So hat sich das Image und die Glaubwürdigkeit vieler Unternehmen nach Skandalen wie #dieselgate oder #deletefacebook drastisch verschlechtert. Die Wahrnehmung der Öffentlichkeitsarbeit jener Konzerne gleichermaßen. Hier können wir als Werbeagentur schnell reagieren und Schadensbegrenzung betreiben.

Entwicklung Nr. 3: Verbraucher wollen Glaubwürdigkeit

Um die Marketingbranche und Werbung an sich wieder aufzuwerten, sollte man meiner Meinung nach wieder einer Dimension des Marketings mehr Nachdruck verleihen. Und das ist: Haltung. Das Konsumverhalten hat sich verändert. Heutzutage beginnen immer mehr Menschen die Bedingungen hinter den Produkten zu hinterfragen. Der Standpunkt der Marken sollte deshalb klar gemacht werden. Sinnstiftende Haltung anzunehmen, ethisch und ökologisch vertretbar zu produzieren, sollte mehr in den Fokus der Unternehmen rücken. Wenn dies gelingt, ist es den Werbeagenturen möglich, clevere, aufsehenerregende Kampagnen zu entwickeln, ohne das Unternehmen zunächst wieder ins rechte Licht rücken zu müssen. Ebenso entsteht durch ethisches Verhalten ein Wettbewerbsvorteil. Marken mit einer klaren Haltung sind häufig erfolgreicher als andere.

Lösung: Wer nie abbiegt…

Kreativität, Strategie und Haltung sind meine Pfeiler guter Werbung. Kaum eine andere Branche ist so im stetigen Wandel wie die Werbebranche. Wir versuchen stets unsere eigenen Prinzipien und Ziele im Auge zu behalten, uns treu zu bleiben und trotzdem immer wieder auf Trends und Veränderungen zu reagieren. Genau das können Werbeagenturen meines Erachtens besser als hauseigene Marketingabteilungen, die trotz der hippen Branche eher festgefahren und konventionell arbeiten. Deshalb werde ich mit meiner Agentur immer dem Zahn der Zeit folgen, wendig und flexibel sein. Neue Chancen und Risiken erkennen und umdenken, frei nach meinem Vortragstitel bei den motio-Netzwerktagen Mitte April: “Wer nie abbiegt, bleibt auf der Strecke”.

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Full-Service-Agentur mit Herzblut

Ob Event-, PR-, Media-, Digital- oder Full-Service-Agenturen. Es gibt sie wie Sand am Meer.

Ich persönlich habe mich vor einigen Jahren für eine Full-Service-Agentur mit ganz viel Herzblut entschieden. Angefangen hatte ich im heimischen Keller mit einer Agentur, die sich vor allem auf Event und PR spezialisiert hat. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass der Kundenwunsch nach ganzheitlichen Kommunikationsmaßnahmen groß ist. Also haben sich mein Team und ich dazu entschlossen, peu à peu unsere Bandbreite an Leistungen zu erweitern – bis hin zur Full-Service-Agentur.

Schon viele Jahre vor meiner Selbstständigkeit habe ich Erfahrungen in diversen großen Agenturen machen dürfen. Bei allen hat mich jedoch schon immer etwas gestört: Intrigen, mangelnde Kommunikation und fehlendes Miteinander.

Deshalb habe ich mir geschworen, dass sich genau das ändern wird, wenn ich mich eines Tages selbstständig machen sollte. Und heute kann ich stolz sagen: Das habe ich geschafft! Wir sind nicht nur eine Full-Service-Agentur, die ihren Kunden (fast) jeden Wunsch von den Augen abliest, sondern auch eine kleine Familie. Der Zusammenhalt ist für mich das A und O. Das Team muss funktionieren, sonst ist man weder erfolgreich noch macht die Arbeit Spaß.

Deshalb darf bei einer erfolgreichen Full-Service-Agentur meines Erachtens das Herzblut nicht fehlen. Wir sind ein Team. Wir halten zusammen und genau das lassen wir den Kunden in jeglicher Hinsicht spüren:

Die Verbindung zwischen Kunde und Agentur ist wichtig

Die Verbindung zwischen einem Kunden und dessen Agentur ist enorm wichtig. Die Wellenlänge muss stimmen und  Sympathie vorhanden sein. Wir als Full-Service-Dienstleister müssen auf individuelle Kundenwünsche eingehen und den richtigen Riecher für Ideen und deren Umsetzung mitbringen. Je länger und enger man mit einem bestimmten Kunden zusammenarbeitet, desto besser kann man sich in ihn hineinversetzten und lernt die Bedürfnisse sowie die Problematiken der jeweiligen Branche kennen. Ein Kunde aus dem B2B-Bereich hat andere Wünsche als einer aus dem B2C-Bereich – ein Kunde aus der Baubranche hat wiederum andere als einer aus dem Bereich Mode. Man muss es einfach schaffen, sich auf jede Branche einzustellen und diese immer wieder mit den Augen eines internen Mitarbeiters, aber eben auch mit denen eines Externen zu betrachten. Arbeitet man länger und intensiver zusammen, z.B. als Lead-Agentur, kann sich der Kunde im besten Fall auf gute Arbeit und Ergebnisse verlassen. Insbesondere bei intensiven Zusammenarbeiten schaffen wir es als Agentur uns mit dem Kunden zu identifizieren. Es gehört zu unserem Job, sich in die Lage des Kunden hineinzuversetzen und dessen Bedürfnisse schnellstmöglich zu erkennen. Das funktioniert jedoch nur mit einem eingespielten Team. Alle Mitarbeiter müssen an einem Strang ziehen und einen großen Haufen an Empathie und Kreativität besitzen.

Ideen müssen eine gemeinsame Handschrift tragen

Auch Ideen sollten die gemeinsame Handschrift des Kunden und der Agentur tragen. Die Möglichkeiten potentieller Ideen sind dabei grenzenlos und sollten immer nur einem bestimmten Ziel dienen: den Erfolg des Kunden zu maximieren. Meiner Meinung nach können kleinere Agenturen individueller auf Kunden eingehen und schneller erkennen, welche Leistungen gefragt bzw. benötigt werden, als Große. Zudem ist der Kommunikationsweg kürzer, denn man hat einen bestimmten Ansprechpartner und nicht gleich mehrere. So reicht es beispielsweise auch aus, wenn man sich mit dem Kunden einmal im Monat zusammensetzt und beim sogenannten „Jour Fixe“ aktuelle oder zukünftige Projekte strukturiert durchspricht. Da kennt bereits nach kurzer Zeit der Kunde jeden Mitarbeiter und jeder Mitarbeiter den Kunden. Ich lege in meiner Agentur, ep communication,  viel Wert auf ein familiäres Gefühl. Der Kunde soll sich zu jeder Zeit gut beraten und aufgehoben fühlen. Meines Erachtens kann man nur dann wirklich gut auf einen Kunden eingehen, wenn sich jeder Mitarbeiter mit der jeweiligen Materie auseinandersetzt und intensiv beschäftigt. Intern sollten alle Aufgaben klar verteilt sein, sodass jeder weiß, an welchem Projekt oder Themenbereich der andere gerade sitzt. Es ist einfach wichtig, dass der Kunde von Anfang an das Gefühl hat, dass er es mit einem eingespielten Team zu tun hat.

Ich spreche hier natürlich primär als Agenturinhaberin, aber auch als Mensch. Selbst zu meinen Mitarbeitern sage ich immer wieder, dass es das größte Geschenk ist, wenn man Spaß an dem hat, was man macht. Denn dann hat es mehr mit Vergnügen, als mit Arbeit zu tun. Allerdings kann man eben nur dann wirklichen Spaß haben, wenn neben dem Job auch das Team stimmt. Dafür habe ich immer gesorgt, denn ich weiß aus Erfahrung: Nur ein gutes Team kann auch gute Arbeit verrichten. Deshalb bin ich nach zehn Jahren Selbstständigkeit immer noch sehr stolz, wenn ich sehe, dass mein Team nicht nur die Arbeitszeiten miteinander verbringt, sondern eben auch die Freizeit. Wir alle sind nicht nur Kollegen, sondern wirkliche Freunde und Familie – und das merken auch unsere Kunden.

 

Das sind die 5 besten Werbekampagnen 2015 des ep communication-Teams

Das sind die 5 besten Werbekampagnen 2015 des ep communication-Teams

Es gibt sie jedes Jahr aufs Neue. Werbekampagnen und TV Spots, die uns berühren – uns zum Nachdenken oder Schmunzeln bringen. Als Werbeagentur haben wir oftmals einen anderen Blick auf die Werbespots und genau deshalb habe ich, gemeinsam mit meinem Team, die Highlights 2015 zusammengetragen. Zum Lachen, Schmunzeln und Weinen.

Platz 5: Ein unschlagbares Duo

„Zusammen einzigartig im Geschmack“ – das ist die Botschaft von Ferrero. Der Hersteller setzt bei der Kinderschokolade auf ein unzertrennliches Duo, denn schon seit über einem Jahr treten die junge Dame alias die Milch und der stattliche Herr alias die Schokolade zusammen auf. Der Wiedererkennungswert der Kampagne ist unschlagbar. Das Duo entführt uns in Alltagssituationen, die wohl jeder schon einmal in einer Beziehung erlebt hat und zeigt, dass jede Situation zu meistern ist, solange man den Partner an seiner Seite hat.

Ja genau, sehr schnulzig und vermeintlich sehr romantisch – aber weil es eben nur Animationsfiguren sind und die Werbespots mit einem Augenzwinkern erzählt werden, nimmt man die Kitsch-Explosion gerne an. Lächelnde Gesichter beschert die Werbung nicht nur uns, sondern auch Groß und Klein.

Platz 4: Der vermeintliche Lückenbüßer

In unsere Top 5 hat es auch die Smart 4 Four-Werbung geschafft. Falls ihr diese noch nicht kennt, solltet ihr sie unbedingt angucken.

Der Automobil-Hersteller zeigt in den wenigen Sekunden eigentlich nur kleine Kinder, die natürlich, so sind Kinder nun mal, kein Blatt vor den Mund nehmen. Von „Verdammter Mist“ über „Mir reicht’s“ und „Bist du bescheuert“ kriegt man von den Kids auch alles zu hören, was sie tagtäglich so aufschnappen.

Das Konzept bzw. der Plot sind weder tiefgründig noch emotional ansprechend – aber das muss auch nicht jede Werbung sein. Diese hier trumpft mit Situationen auf, die einen irgendwie peinlich berühren und bei denen man trotzdem schmunzeln oder gar laut loslachen muss. Alles in allem eine sehr lustige Idee von Smart. Und das Beste: Man weiß bis zum Schluss nicht, welches Produkt eigentlich beworben wird.

Platz 3: David gegen Goliath

Die Telekom hat es auch in diesem Jahr mit mehreren TV-Spots in unsere Top 5 geschafft.

Was wir zum Beispiel sehr lustig fanden, waren die gegenseitigen Sticheleien der vermeintlichen Konkurrenten Telekom und 1&1. Bei der Preisverleihung zum „besten Netz“ gewinnt nicht etwa der Mutterkonzern Telekom, der sich schon darauf eingestellt hat, sondern die kleine Schwester 1&1. Zum Schmunzeln – hier wird ganz klar mit dem Klischee der konkurrierenden Firmen gespielt.

Ebenfalls gut finden wir die aktuelle Kampagne der Telekom, die auf die Werbefamilie „Heins“ setzt. Eine Familie, mit der sich vermutlich fast jeder von uns identifizieren kann. Gemeinsame Abendessen finden kaum noch statt, weil jeder nur noch auf sein Handy guckt und die Mutter daraufhin zu drastischen Mitteln greift und alle Endgeräte versteckt. Oder aber die Oma, die eigentlich keine Ahnung von Technik hat und das Smartphone samt Selfies für sich entdeckt. Eine sehr stimmige und gut konzipierte Werbekampagne, die von der Familie und den Alltagssituationen lebt. Wiedererkennung und Identifizierung ‚at it’s best‘!

Platz 2: Woran erkennt man eigentlich, was gut ist?

Lidl hat in diesem Jahr eine Kampagne auf den Markt gebracht, die mit emotionalen Bildern und einem perfekt abgestimmten Sound aufwartet. Sieht man diese Werbung zum ersten Mal, erkennt man zunächst nicht, welches Produkt beworben wird. Dies wird erst am Ende des Spots aufgelöst: Lidl lohnt sich. Ein Slogan, der ins Ohr geht und der unmittelbar mit dem Discount-Riesen verbunden wird.

Nachdem gerade Discounter des Öfteren in der Kritik stehen – aufgrund der preiswerten und zugleich vermeintlich schlechten Qualität – setzt Lidl mit ihrer Kampagne genau hier an: Gute Qualität und frische Produkte trotz günstigem Preis.

Oftmals wurde Lidl für diese vermeintlich unharmonische Kampagne belächelt – hierzu kann man natürlich stehen, wie man will – aber wir finden: Optisch sind die Bilder des TV Spots sehr emotional ansprechend. Definitiv eine Kampagne, die uns für 2015 in Erinnerung bleiben wird.

Platz 1: Heimkommen

Mit ihrer „Supergeil“-Kampagne hat Edeka bereits voll ins Schwarze getroffen. Nun kommt jedoch ein Spot, der wie kein anderer mitten ins Herz trifft. Es sind Bilder eines einsamen alten Mannes, der Jahr für Jahr an Weihnachten alleine ist und zu drastischen Maßnahmen greifen muss, um seine Familie einmal am Weihnachtsabend um sich versammeln zu können.

Die Tränen der Darsteller bei der vermeintlichen Beerdigung und der Plot, der sich zu 180 Grad dreht, als die Familie den festlich gedeckten Tisch vorfindet und der Opa, der sie hilflos mit „Wie sollte ich euch sonst zusammenbekommen“ begrüßt, berühren einen sehr tief im Herzen.

Es sind Bilder, die einen nachdenklich machen – gerade zur besinnlichen Jahreszeit. Man fragt sich, ob man genügend Zeit mit seinen Liebsten verbringt. Edeka macht hier in erster Linie keine Werbung für sich oder seine Produkte, sondern für die Werte, die an Weihnachten zählen. Klar, dass das für den ein oder anderen Aufschrei sorgt und als „geschmacklos“ oder „makaber“ angesehen wird. Doch hier finden wir, dass die Werbung als Kunst angesehen werden sollte. Und Kunst darf (fast) alles, oder?

Was uns als Werbeagentur auch sehr gut gefallen hat, war die Fotomontage der Deutschen Bahn, die den Opa in ihre Bahn verfrachtet hat – ganz nach dem Motto „Lieber Opa, warte nicht bis sie zu dir kommen“. Das ganze wurde viral unter dem Hashtag #heimkommen begleitet. Lustige Idee – auch wenn sie nicht bei jedem gut angekommen ist.

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