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Podcast “Schaffen wir das?” mit Flüchtlingskind Sami

Heute spreche ich in meinem Podcast “Schaffen wir das?” mit Sami, den ich als 15-jährigen unbegleiteten Flüchtling als meinen Ziehsohn aufgenommen habe. Wie geht es ihm heute mit 21 und was ist aus ihm geworden? Sami erzählt uns die bewegende Geschichte seiner Flucht, von seiner drohenden Zwangsheirat, wie er sich in Deutschland integriert hat, welche Erfahrungen er mit Rassismus in Deutschland gemacht hat – und welche Träume und Wünsche er für die Zukunft hat.

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Alle Podcast-Folgen finden Sie hier – viel Spaß beim Hören!

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Befreie dich aus dem Gefängnis emotionaler und finanzieller Abhängigkeit!

Es kommt oft vor, dass mich Frauen fragen, wie ich es schaffe motiviert durch‘s Leben zu gehen und aus jeder Situation das Beste zu machen. Zu behaupten, dass ich meinen Kämpfergeist schon immer in mir hatte, wäre bestimmt falsch. Aber, wenn man als Kind im Alter von 13 Jahren ganz für sich alleine sorgen muss, dann macht einen das stark und unabhängig. Und diese Unabhängigkeit wollte ich mir, nachdem ich sie erfahren hatte, nicht mehr nehmen lassen. Schon gar nicht für einen Mann, oder einen Job. Ich habe sogar mit fünf Jahren als ein kleines Mädchen gesagt, dass ich als Frau irgendwann den Mann, der mich nicht zu schätzen und lieben weiß, vor die Tür setzen werde und nicht umgekehrt.

Ich bin eine Frau, die weiß, was sie kann und wer sie ist und dazu stehe ich, ob im Job oder im Privaten. Macht euch selbst auch euren Wert bewusst und setzt euch selbst als Priorität Nummer 1, denn wir leben nicht mehr im 20., sondern im 21. Jahrhundert!

Ich habe es oft erlebt, dass Frauen in einer Beziehung geblieben sind, die sie unglücklich gemacht hat. Das kann ein Partner sein, der sie jahrelang betrogen und belogen hat, oder das allzu bekannte erloschene Feuer. Ich habe absolut kein Verständnis für Frauen, die in einer Beziehung bleiben, weil sie emotional und/oder finanziell abhängig sind. Als Frau muss man sich selber lieben und schätzen, anstatt tagtäglich mit einem Partner zu leben, der einen nicht mehr liebt oder nicht respektiert. Ich glaube, viele Frauen haben Angst vor der Veränderung, die mit dem Ende einer Beziehung einhergeht. Frauen, die finanziell von ihrem Mann abhängig sind, trifft es dabei am härtesten. Ich kann nur jeder Frau raten, für ihren eigenen Unterhalt arbeiten zu gehen und somit nie auf das Geld eines Mannes angewiesen zu sein.

Stellen wir uns mal zwei verschiedene Frauen vor. Beide haben einen Partner, der sie unglücklich macht und zwei Kinder. Die eine der Beiden arbeitet Vollzeit in ihrem Traumjob, ist finanziell unabhängig von ihrem Mann und ist am Nachmittag und Abend für die Kinder da. Die Andere der Beiden hat ihren Job aufgegeben, um sich ganz der Familie zu widmen. Wenn die Kinder in der Schule sind, macht sie die Wäsche und kocht für ihre Kinder und ihren Mann. Sie ist von ihrem Mann, der den ganzen Tag arbeiten geht, finanziell abhängig.
Welche der beiden glaubt ihr würde sich eher von ihrem Partner trennen?

Richtig! Die erste der beiden. Aber warum? Das Leben der ersten Frau dreht sich gleichermaßen um sich selbst, ihre Karriere und ihre Familie. Im Gegensatz dazu dreht sich das Leben der zweiten Frau ausschließlich um Andere. Sie verwirklicht sich selbst nicht im Alltag und ist somit auch emotional viel abhängiger von Ihrem Partner als die erste Frau. Die Hemmschwelle, einen Partner zu verlassen, ist wesentlich geringer, wenn man finanziell und emotional unabhängig ist.
Sind wir mal ehrlich… Wir alle wollen doch aus den richtigen Gründen mit einem Partner zusammen sein und bleiben. Und in meinen Augen ist Abhängigkeit, sowohl finanziell als auch emotional der falsche Faktor.

Das Thema Veränderung

Die Angst vor Veränderung wird in der Psychologie Methatesiophobie genannt.
Diese Angst vor Veränderung kann in Beziehungen vorkommen, genauso wie im Job.

Es gibt viele Frauen, die sich einreden, dass es sich doch noch lohnt für ihre Beziehung zu kämpfen oder der einstige Traumjob einen doch erfüllt, obwohl man insgeheim weiß, dass dies nicht mehr der Fall ist. Es gibt leider einige Frauen, die enorm unter einem Realitätsverlust leiden. Aber warum haben sie Angst vor Veränderung? Warum können manche Frauen Ihre Vergangenheit nicht loslassen?

Der häufigste Grund ist fehlendes Selbstbewusstsein. In diesem Falle hat man keine Angst vor der Veränderung an sich, sondern davor, dass man nicht stark genug ist, diese anzunehmen. Aber loslassen ist der erste und beste Weg zu Veränderungen!

In einer Beziehung bedeutet dies, Angst davor zu haben den Liebeskummer nicht ertragen zu können, Angst vor finanziellen Einbußen, Angst davor einsam zu bleiben und vielleicht die Angst davor keinen neuen Partner zu finden. Lösen Sie sich in diesem Fall von den Gedanken „bis der Tod uns scheidet um jede Macht“!

Im Job hingegen hat man Angst davor, gegebenenfalls einen neuen Karriereweg einschlagen zu müssen, wenn einem der Beruf – und nicht mehr nur der Job an sich – keine Erfüllung mehr bietet.
Mein Tipp an Sie ist in diesem Fall so positiv wie möglich in die Zukunft zu schauen und an sich selbst zu glauben! Ich bin eine Frau, die immer einen Plan B hat, falls Plan A nicht funktioniert und das rate ich Ihnen auch! Das wichtigste dabei ist:
Machen Sie sich wieder Ihren eigenen Wert bewusst und hören Sie auf, Ihre Augen vor der Realität zu verschließen. Wenn Sie halbtags arbeiten gehen, versuchen Sie ganztags zu arbeiten, um finanziell wieder unabhängig zu werden!

Klingt es besser für Sie, die Veränderung anzunehmen und wieder richtig glücklich mit sich selbst zu werden, oder in einem Job oder einer Partnerschaft zu verweilen, der bzw. die einen nicht mehr glücklich macht und nicht respektiert?
Ich denke, die Frage können Sie für sich genauso beantworten, wie ich es tue.

Ich hoffe ich konnte den Frauen, die diesen Artikel lesen und auf der Suche nach Antrieb waren, um ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, Mut und Hoffnung geben!

Ihre Emitis Pohl

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Mein neues Buch: “Migration und mehr…”

Viele von Ihnen kennen bestimmt mein im Jahr 2016 erschienenes erstes Buch ,,Deutschsein für Anfänger, Integration ist meine Pflicht.“ Darin erzählte ich in autobiografischer Form von meiner persönlichen Geschichte, wie ich im Alter von 13 Jahren ganz alleine nach Deutschland gekommen bin und mich Schritt für Schritt in eine für mich völlig neue Kultur integrieren musste.

Ich engagiere mich seitdem immer noch in der Politik, sowie in Verbänden und im Ehrenamt. Darüber hinaus helfe ich als Coach und Mentorin Frauen und unter anderem auch Flüchtlingen in Form von Workshops, Trainings und Events. Die Flüchtlinge werden von mir bei allen notwenigen Schritten bis hin zu einer erfolgreichen Integration begleitet. Im Rahmen meiner Projekte habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass Einwanderern im Prozess der Einwanderung ein Leitfaden in ihrer Heimatsprache fehlt, an dem sie sich zu Beginn orientieren können und der ihnen die Eigenarten und Besonderheiten der deutschen Kultur und Gesellschaft erklärt, bevor sie der deutschen Sprache mächtig sind.

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Ich habe mich deshalb letztes Jahr dazu entschieden ein neues Buch speziell zum Thema Einwanderung in Deutschland zu verfassen!
Mein neues Buch, für das NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp freundlicherweise das Vorwort verfasste, ist auf Persisch geschrieben und gibt Menschen, die sich in Deutschland integrieren möchten, hilfreiche Tipps und Erklärungen für eine erfolgreiche Integration.
Beispiele hierfür sind die Mülltrennung, Bürokratie, oder auch Pünktlichkeit und Nachtruhe, die viele aus dem Ausland gar nicht kennen und die ihnen von Seiten der Behörden nicht erklärt werden. So kommt es oft zu vermeidbaren Missverständnissen und Streitigkeiten im Alltag und in der Nachbarschaft, die nicht auf Ignoranz gegenüber den deutschen Gepflogenheiten, sondern ganz einfach auf Unwissenheit beruhen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Migranten und Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan das Buch lesen und somit im Prozess ihrer Integrationen einen in ihrer Sprache verständlichen Leitfaden haben.

Ich habe mir für mein Projekt als Ziel gesetzt einen Teil des Erlöses an Waisenkinder im Iran zu spenden. Über zahlreiche Buchbestellungen würde ich mich deshalb umso mehr freuen.

Schreiben Sie hierzu eine Mail mit dem Betreff „BUCHBESTELLUNG“ an info@ep-communication.de!

Ihre Emitis Pohl

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3 Familien – 3 Chancen! Die Euphorie ist verflogen

In meiner Sendung “3 Familien – 3 Chancen! Das große Sozialexperiment” helfe ich sozial schwachen Menschen dabei, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein ganz besonderes Anliegen ist mir dabei speziell die Unterstützung von Frauen. Sie leiden nämlich besonders oft unter mangelndem Selbstbewusstsein und trauen sich nichts zu. Dabei sind oft auch die Kinder die Leidtragenden, weil ihre Mütter ihnen keine innere Stärke und Werte vermitteln können. Gerne möchte ich hierzu mein Engagement ausbauen, um noch mehr Frauen und Kinder dabei zu unterstützen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und an sich selbst zu glauben.

In der heutigen Ausgabe der Sendung ist bei den Familien, die wir als Experten begleitet haben, die anfängliche Euphorie und der Ehrgeiz verschwunden. Verantwortungsvoll und besser zu haushalten ist bei diesen Familien ein Fremdwort! Ob sie es trotzdem schaffen, sehen Sie heute Abend, 14.12.2020 um 20:15 Uhr bei RTL2!

Sehen Sie hier im Video, wie es heute weiter geht!

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3 Familien – 3 Chancen! Das große Sozialexperiment

„Ist doch eh alles Fake!“ – so lautet oft das voreilige Urteil über TV-Sendungen. Am Montag, 23.11. um 20:15 auf RTL2 startet die Sendung „3 Familien – 3 Chancen! Das große Sozialexperiment“, in der ich als Coach und Expertin zu sehen bin. Und ich kann versichern: Nichts daran ist fake, gescripted, oder gespielt. Es ist auch nicht das Ziel, Menschen vorzuführen oder lächerlich zu machen. Es ist das echte Leben von drei sozial schwachen Familien, die im Rahmen der Sendung die Chance auf ein neues Leben erhalten. Ausgestattet mit einer neuen Wohnung und einem Startkapital von 10.000 Euro begeben sie sich in das Abenteuer, nach langen Jahren der Abhängigkeit von den Sozialsystemen endlich auf eigenen Beinen zu stehen und ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

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Es ist gewiss nicht immer einfach gewesen, als Mentorin dieser Familien alte Gewohnheiten zu bekämpfen. Denn wenn man nie gelernt hat zu haushalten, können 10.000 Euro auch erschreckend schnell wieder weg sein. Elementare Grundlagen beispielsweise der Verhaltensweisen in Bewerbungsgesprächen haben diese Menschen einfach nie vermittelt bekommen. Auch Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, rechtzeitige Krankmeldungen sind für Langzeitarbeitslose leider oft keine Selbstverständlichkeiten.

Oft haben die Familien meine – zugegebenermaßen begrenzte – Geduld mehr als strapaziert. Wer mich ab Montag im TV sieht, wird Empathie gewiss nicht für meine Stärke halten. Ich hätte das Experiment manchmal am liebsten einfach frustriert abgebrochen. Und doch war es für mich am Ende sehr erfüllend und emotional, den Familien helfen zu können. Das Lächeln auf den Gesichtern der Kinder zu sehen, wie sie ihr neues Zimmer zum ersten Mal sehen. Wie sie endlich wieder stolz in der Schule erzählen können, dass ihre Eltern arbeiten gehen und ohne Scham ihre Freunde nach Hause einladen können. Und auch, wie die Eltern Schritt für Schritt wieder mehr Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und Stolz auf die eigene Leistung erlangen.

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Für mich hat das Experiment gezeigt, dass man Menschen niemals verloren geben sollte. Wer in einem Loch steckt, ist nicht immer unfähig, sondern manchmal braucht es einfach einen Motivationsschub und bei Bedarf auch mal einen kräftigen Tritt in den Hintern. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, hunderttausende Menschen einfach verloren zu geben. In vielen von ihnen stecken Potenziale, die man wecken kann, wenn man sich wirklich mit ihnen beschäftigt und sie auch ein wenig an die Hand nimmt und anleitet. Das Experiment hat meiner Meinung nach sehr deutlich gemacht, dass der Staat hier oft einfach versagt.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Schauen!

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Gleichberechtigung – Das ist was wir vermehrt brauchen

Erfolgreiche Businessfrau UND Mutter, das allein klingt schon für viele schier unmöglich. Wieso aber nicht beides haben, wenn ich keines davon missen will?
Ich habe die Herausforderung angenommen. In den Job als Mama wächst man hinein, auch wenn es vielleicht am Anfang auf jeden etwas beängstigend wirkt, das ist normal. Aber im Beruf Fuß zu fassen und die Möglichkeit zu bekommen, zu zeigen was wirklich in einem steckt, ist nicht immer selbstverständlich. Ich bin mir dessen sehr bewusst, dass Ich, ebenso wie andere Frauen in Deutschland privilegiert bin, dem Job nach zu gehen der mich glücklich macht.

Doch trotzdem gibt es auch hier Frauen, die unter Stigmatisierung und ungerechter Rollenverteilung leiden. Oft denke ich an die Zeit zurück, in der ich mich mit Anfang 30 selbstständig machte. Ich traf bei Meetings als einzige Frau in einen Raum voller älterer Herren in Führungspositionen ein. Und begrüßt wurden wir mit ,,sehr geehrte Herren … sehr geehrt Frau Pohl‘‘. Allein also durch die Begrüßung wurde ich von den anderen unterschieden. Mir stellte sich also immer und immer wieder die Frage wieso ich in diesen Meetings eigentlich immer die einzige Frau bin, und wieso diese älteren Herren und keine älteren Damen? Immer noch unverständlich sind deshalb auch Gehälterdifferenzen! Wieso verdient ein Mann auch heute noch mehr, als eine Frau, die eben soviel Leistung erbringt? Und wieso kommen Frauen oftmals nicht mal zur Gelegenheit in Führungspositionen zu arbeiten?
Dass Männer und Frauen auf Augenhöhe miteinander kommunizieren und arbeiten können ist Voraussetzung in meinem Leben. Für mich ist es ganz normal und es gehört zu meinem Alltag, als Frau in einer Führungsposition zu stehen. Es gibt für mich keine klaren und somit veralteten Rollenverteilungen, sondern jeder sollte Stärken und Willen nutzen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen. Das sogenannte ,,Schubladen denken‘‘ gibt es in meiner Welt nicht, ich lebe nach dem Motto FRAUEN POWER. Und genau das möchte ich den Frauen eben mit auf den Weg geben. TRAUT EUCH, eine Ausbildung, ein Studium oder vielleicht sogar der Schritt zur Selbstständigkeit. Kleine Schritte können zu Großem führen, das versuche ich auch regelmäßig bei Workshops und Vorträgen zu vermitteln, denn jeder kann es schaffen.

Zum Glück habe ich selten erfahren, dass ich auf Grund meines Geschlechts nicht anerkannt oder meine Leistung und Führungsqualitäten in Frage gestellt wurde.
Ich weiß jedoch, dass dies tatsächlich oft der Fall ist, aber genau das ist das Gegenteil von modern. Nun liegt es also an jedem einzelnen von uns jedes Mitglied unserer Gesellschaft als ein vollwertiges und GLEICHBERECHTIGTES zu sehen. Ich bin jederzeit bereit Menschen an die Hand zu nehmen, denn ich weiß um die Hürden und Stolpersteine auf dem Weg der Karriere. Wahrscheinlich ist es gerade wegen der noch heute bestehenden Diskriminierung von Frauen, deshalb so wichtig allen Menschen zu beweisen, dass es anders geht. Für mich zählt ausschließlich Leistung und Ehrlichkeit, ganz unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe und Herkunft.

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Starke und mutige Frauen von heute

Seit Jahren betreue ich drei Halbwaisen im Iran. Sie sind wie eigene Kinder für mich und ich stehe ihnen sehr nahe. Gestern rief mich meine 14-jährige Ziehtochter aufgelöst an. Sie weinte bitterlich. Der Grund: Sie wurde vor einem Jahr zwangsverlobt und soll jetzt zwangsverheiratet werden. Häufig sind es Frauen und Mädchen unter 18 Jahre, die betroffen sind. Alle zwei Sekunden wird ein Mädchen gezwungen vor den Altar zu treten. Das ist für mich ein absolutes No-go und inakzeptabel! Meine Ziehtochter lebt in ärmlichen Verhältnissen und bekommt nur einmal pro Woche eine warme Mahlzeit. Trotz allem hat sie ein Anrecht darauf ein glückliches Leben zu führen wie jede Jugendliche in ihrem Alter. Sie hat den sehnlichsten Wunsch aus diesem Teufelskreis der Abhängigkeit und Benachteiligung auszubrechen. Sie träumt beispielsweise von einem Medizinstudium und der Möglichkeit sich selbst zu versorgen. Für mich steht fest: Ich werde alles dafür tun, sie zu retten, die Zwangsehe zu verhindern und ihr ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Denn es ist Zeit gegen die Unterdrückung und Diskriminierung vorzugehen. Es ist mir bewusst, dass Armut häufig ein erheblicher Risikofaktor darstellt. Die Eltern der Mädchen erhalten eine Mitgift, die das Überleben der Familie sichert. Auch vor diesem Hintergrund werde ich meine Ziehtochter nicht im Stich lassen. Am Telefon schluchzte sie und sagte zwar mit leiser Stimme aber mit Nachdruck, dass sie so stark und mutig werden möchte wie ich und mich als Ihr Vorbild ansieht. Das Telefongespräch mit meiner Ziehtochter hat mich sehr traurig gemacht und mich zum Nachdenken bewegt. Wie haben sich die Rollenmuster verändert? Was versteht man unter einer modernen Frau? Und was macht eine Beziehung im heutigen Zeitalter aus?

Meine Ziehtochter aus dem Iran
Meine Ziehtochter aus dem Iran

Männer möchten gerne die Oberhand haben, dass heißt aber im Gegenzug nicht, dass die moderne Frau von heute abhängig, ignorant und schwach sein muss. Früher waren die Beziehungen etwa so konzipiert: Ein Mann lernt eine Frau kennen und sie tut alles für ihn, bis er sie endlich geheiratet hat. Anschließend sind sie zusammengezogen und sie kümmerte sich sorgfältig um den Haushalt oder arbeitete in einem bescheidenen Job. Kurzum: Die Frau unterwarf sich dem Mann. Der Mann war der Ernährer und Entscheidungsträger. Einfach gesagt: „der Mann des Hauses“. Nach außen lebten sie ein glückliches Leben bis am Ende ihrer Tage. Mit diesem Rollenverständnis sind viele Eltern, Großeltern und Uhrgroßeltern aufgewachsen.

Liebe Frauen, wir leben im 21. Jahrhundert und die Zeiten haben sich erfreulicherweise geändert. Frauen vertreten 47% der Arbeitskräfte in Deutschland und 40% der erwerbstätigen Frauen sind in Führungspositionen oder in professionellen Tätigkeitsfeldern tätig. Als Unternehmerinnen, Chefinnen, Wissenschaftlerinnen und Expertinnen spielen Frauen eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft. Auch können Eltern Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren. Männer nehmen ohne Probleme Erziehungsurlaub und unterstützen auf diese Weise ihre Partnerin bei ihrem Karriereweg. Das bedeutet, dass zunehmend auch Frauen die Bosse sind. Sie sind stark, unabhängig und übernehmen gerne Verantwortung für sich selbst. Heute ziehen bereits 82% der Frauen bis zum Alter von 27 Jahren aus ihrem Elternhaus aus. Sie sind nicht auf die Unterstützung eines Mannes angewiesen und bestreiten mutig ihr Leben.

Leider gibt es aber immer noch Frauen, die in der Vergangenheit leben und nicht bereit sind, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie übernehmen bedürftig die Mutterrolle für ihren Mann und schätzen es von ihm gebraucht zu werden. Selbst wenn sie verlassen werden, orientieren sie sich nicht um. Sie sind frustriert, einsam und unglücklich. Als verlassene Frau möchten sie als Opfer gesehen und bemitleidet werden. Sie begreifen nicht, dass ihr Mann seine Gründe dafür hatte sie zu verlassen, gegebenenfalls sie sogar zu betrügen oder sie zu belügen. Sie haben tatenlos zu gesehen, sich der Situation nicht gestellt und keine Konsequenzen gezogen. Warum? Sie haben es doch als Frau nicht nötig. Sie tun sich damit doch keinen Gefallen. Liebe, Hochzeit, Beziehung – Nichts lässt sich erzwingen. Jeder Mensch hat doch Würde, Ehre und Stolz.

Starke Frauen dagegen wissen, was sie wollen, entscheiden selbstbestimmt und nehmen sich, ihre Meinung und ihre Bedürfnisse ebenso wichtig, wie die ihres Partners, ihrer Freunde und Familienmitglieder. Das heißt allerdings nicht, dass starke Frauen nicht verletzlich sind wie alle anderen Frauen. Auch sie gehen durch tiefe Täler, machen Fehler und sind nicht permanent souverän. Innere Stärke zeichnet sich jedoch dadurch aus, wie man mit schwierigen Situationen umgeht und dabei niemals die Eigenschaft verliert, für sich selbst einzustehen und Respekt für sich und seine Mitmenschen zu haben.

Bitte tun Sie sich selber den Gefallen und gehen Sie würdevoll, erhobenen Hauptes, selbstbewusst, unabhängig, mutig und stark als Frau durch das Leben. Ich weiß, dass jeder es schaffen kann, auch Sie. Nutzen Sie Ihre Gleichstellung und Selbstbestimmung als Frau, denn sie ist in vielen Ländern der Welt noch lange nicht selbstverständlich.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.

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Integration mit Herz

Das Thema Integration ist eine Herzensangelegenheit für mich. Deshalb habe ich mir es zur Aufgabe gemacht, Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen. Als Integrationsmanagerin helfe ich Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.
Ob bei der Wohnungssuche, bei Bewerbungen, Behördengängen, der Karriereplanung oder der Vermittlung von Sprachkursen. Ich berate, begleite und unterstütze die Menschen in ihrer neuen Heimat. Zusätzlich biete ich Vorträge und Moderationen zum Thema Integration an. Ich gebe Workshops und Trainings, die ich von der Konzeption bis zur Umsetzung plane.

Kompetenz aus Erfahrung

Mein Wissen und meine Erfahrungen beruhen auf jahrelanger Arbeit zum Thema Integration und aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte. So habe ich mit meiner Agentur im Winter 2018 eine Integrationskampagne für das NRW Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration erfolgreich umgesetzt. Außerdem bin ich die Initiatorin des Integrationspreises des Arbeitgeberverbands Köln und Herausgeberin des Buches „Deutschsein für Anfänger. Integration ist meine Pflicht“. Zum Thema Integration hatte ich einige Auftritte im TV und Veröffentlichungen auf Presseportalen. Ich besitze ein Netzwerk aus diversen gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern und bin derzeit in Gründung einer Recruiting Agentur, einem Unternehmen, welches sich zukünftig auf die Akquise und Vermittlung von Fachkräften aus Drittländern konzentriert. Ehrenamtlich helfe ich seit Jahren bedürftigen Kindern und Familien im Iran.

Gemeinsam für die Sache

Die Arbeit mit Menschen ist für mich immer wieder eine Bereicherung. Deshalb möchte ich mich in diesem Bereich spezialisieren und mich noch stärker einbringen! Für mein Vorhaben freue ich mich daher über jegliche Formen von Unterstützung und Kooperationen, insbesondere seitens öffentlicher Institutionen. Ich stehe den Behörden, Vereinen oder Kommunen als Expertin, Integrationsmanagerin und/ oder Beraterin zur Verfügung.

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Warum Spenden sinnvoll ist

Seit einigen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich für bedürftige Kinder im Iran. Alle Projekte, die ich finanziere, haben das Ziel, dass Kinder in Not und ihre Familien ein Leben in Würde und mit guten Zukunftsaussichten aufbauen können. Auf dem oberen Bild besuche ich beispielsweise leprakranke Kinder in einem Waisenhaus. Meine Besuche vor Ort berühren mich jedes Mal sehr und brechen mir gleichzeitig das Herz. Jede Spende zählt, um ein weiteres Kind vor der Not zu bewahren. Sei es mit einer guten Schulausbildung, besseren Nahrungs- oder einer besseren Gesundheitsversorgung. Aus meiner Sicht ist Spenden eine Pflicht. Spenden ist sinnvoll: Denn Menschen, die viel haben, sollten anderen, die wenig haben, etwas davon abgeben. Wir alle wissen, dass keiner von uns jemals etwas mit ins Grab nehmen wird.

Gerade Naturkatastrophen wie der Tsunami in Südostasien oder das Erbeben auf Haiti 2010 bewirken viele Menschen dazu, sich zu engagieren, Spenden zu sammeln oder selbst zu spenden. Doch gibt es auch viele Skeptiker, insbesondere wenn es um Geldspenden geht. „Mein kleiner Betrag nützt doch gar nichts!“ lautet ein Vorurteil. „Wie können die paar Euro, die ich geben kann, etwas in der Welt bewirken? Das meiste kommt doch gar nicht bei den Menschen an“. Diese Gedanken halten manch einen vom Spenden ab. Außerdem wenn man auf langwierige Konflikte wie den Bürgerkrieg in Syrien oder verheerende Naturkatastrophen wie den Tsunami in Indonesien blickt, kann es entmutigend sein. Wie kann die eigene Spende die Welt verändern? Man fühlt sich schlichtweg machtlos.

kinder-in-armut_iranDoch nichts tun, nicht zu helfen ist keine Option. Schon ein kleiner Beitrag kann viel bewirken. Ich sehe es an meinen eigenen Projekten. Für bereits einen Euro kann ein Kind für einen Tag mit einer warmen Mahlzeit gesättigt werden. Einige meiner deutschen Freunde waren ebenfalls von dieser Wirkung begeistert und haben gespendet. Da bedürftige Kinder in Teheran allein vom Essensgeruch der Straßenrestaurants satt werden müssen, war die Dankbarkeit der Organisatoren überwältigend. Auf ihrer Website haben Sie folgendes veröffentlicht: „Dieses deutsche Ehepaar hat sich ebenfalls unserer Initiative angeschlossen und hat heute bedürftige Kinder und Familien nicht hungrig schlafen lassen. Sie sind nicht muslimisch, sie haben keine Ahnung von dieser Religion. Sie fasten nicht in der Ramadanzeit und sie glauben auch nicht an das Leben nach dem Tod. Sie sind einfach nur Menschen, die unabhängig von Religion und Kultur ein mitmenschliches Empfinden haben. Denn wir sind alle gleichwertige Menschen, egal welche Hautfarbe, Religion, Kultur oder in welchem Land wir geboren wurden. Diese Haltung und Einstellung hat mir sehr imponiert und ich denke und empfinde genauso. Nicht nur durch Worte, sondern durch Taten sollte man etwas verändern und bewirken.“

Was wäre also, wenn es keine Spenden geben würde und Hilfsorganisationen, wie beispielsweise diese Initiative, nicht für die Kinder da sein könnten? Die Schwächsten der Schwächsten wären auf sich allein gestellt. Vielerorts gäbe es keine medizinische Versorgung, keine Hilfsgüter wie Seifen oder Decken, nicht einmal sauberes Trinkwasser. Es gäbe keine Schulen für die Kinder und keine Notunterkünfte. Die Liste lässt sich beliebig weiterführen und zeigt vor allem, dass jede Hilfe einen Unterschied macht.

Es gibt noch mehr Gründe, warum Spenden sinnvoll ist: persönliche und emotionale Motive. Empathie und Mitgefühl mit Menschen in Not, Engagement und Begeisterung für ein Hilfskonzept, das Gefühl, die Verhältnisse auf der Welt zu bewegen und seinen Wohlstand zu teilen – all das führt zu einem besseren Selbstgefühl. Denn Menschen, die spenden, sind oft glücklicher. Sie möchten nicht passiv zusehen, wie andere leiden und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Sie fühlen sich mit einer Gruppe oder Initiative verbunden. Sie wurden so erzogen und Spenden ist Teil der Familientradition. Für viele von uns ist es wahrscheinlich eine Mischung aus diversen Motiven, weshalb wir geben und spenden. Aber eines ist allen gemeinsam: Sie sollen jemandem helfen. Wir setzen uns füreinander ein, weil wir von den einzelnen Schicksalen berührt sind und die Klüfte zwischen arm und reich als unerträglich empfinden.

Kurz zusammengefasst: Mit Ihrer regelmäßigen Spende helfen sie Menschen in Not und sichern ihnen eine bessere Zukunft. Jede Spende ist sinnvoll. Laut UNICEF gibt es sogar ein paar Tipps, mit denen Ihr Beitrag die größtmögliche Wirkung erzielen kann: Entscheiden Sie sich für eine Initiative statt für viele, spenden Sie zweckgebunden und helfen Sie langfristig.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen neben aller Sinnhaftigkeit eine gute Woche. Und an alle Spenderinnen und Spender: Vielen Dank, dass Sie helfen!

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Trotz Sanktionen: Meine faszinierende Kulturreise durch den Iran

Es war ein historischer Tag am Donnerstag. Der Iran erlaubte erstmals seit 40 Jahren wieder Frauen im Fußballstadion. Über 4000 Frauen erlebten das Fußballspiel ihrer Nationalmannschaft und feierten den 14:0 Sieg ihres Landes. Seit Jahren fällt mir zunehmend auf, dass sich die junge Generation der Frauen im Iran immer stärker in der Gesellschaft positioniert. Umso mehr bedauere ich die stets negative Berichterstattung über mein Heimatland. Daher lud ich Freunde und Geschäftspartner ein, sich ein Bild zu machen von dem faszinierenden Land und seiner Vielseitigkeit.

Auf mehrfachen Wunsch meines Netzwerkes habe ich eine eigene Kulturreise inklusive Programm angeboten und umgesetzt. Mit der Kulturreise wollte ich vor allem auch ein Zeichen gegen die verschärften Sanktionen setzten. Ob Visum, Flüge, Transfer, Hotels oder Sightseeing: Um das Organisatorische musste sich keiner der Reisenden kümmern. Die Agentur übernahm im Vorfeld wie auch während des Trips die gesamte Planung und Organisation der Reise. Die Route führte quer durch die schönsten Städte und Sehenswürdigkeiten Irans. Hierbei habe ich mich bewusst für eine weibliche Reiseführerin entschieden, um zu zeigen, dass die Emanzipation der Frauen im Land voranschreitet und der Iran sich im gesellschaftlichen Wandel befindet.

essen-im-iranVon diesen neuen Entwicklungen konnten sich die Reiseteilnehmer meiner neuntägigen Kulturreise persönlich überzeugen. Mit vollem Erfolg – meine Freunde und Geschäftspartner waren begeistert und konnten viele Vorurteile und Ängste überwinden (als Dankeschön habe ich sogar diesen pinken Koffer geschenkt bekommen, den ich in Deutschland in einen originalen Koffer umtauschen darf ;-). Sie finden, dass der Iran mehr als nur Politik, Vorurteile und Sanktionen zu bieten hat. Was denkt ihr über den Iran? Eine Frage, die meinen Teilnehmern häufig während der Reise gestellt wurde. Für Fabian Pianka von der Deutschen Welle stand die Antwort fest: „Iran ist ein großartiges Land mit herausragender Geschichte, inspirierender Kultur und faszinierenden Landschaften. Insbesondere aber hat mich die Herzlichkeit und Offenheit der Menschen beeindruckt. Ich habe mich sehr willkommen gefühlt und ich bin sicher, dass ich zurückkommen werde“.
Mein großer Wunsch ist es, dass in Zukunft mehr und mehr Reisende regelmäßig den Iran besuchen und ihre negative Sichtweise gegenüber meinem Heimatland ändern. Dies gelang bei meiner Freundin Astrid Mörig bereits bestens. Sie zeigte sich besonders fasziniert von den weiblichen Fußballfans: „Die jungen Iranerinnen haben heute ein Zeichen für ihre Zukunft gesetzt und mich mit ihrem Mut und Gestaltungswillen zutiefst bewegt. Gerade als Frauen müssen wir in Europa diese Entwicklung unterstützen“. Ich stimme Astrid zu. Für die Iranerinnen ging es um viel mehr als nur um ein Fußballspiel. Es ist ein großer Erfolg im jahrzehntelangen Kampf gegen ihre Diskriminierung im Land.

Fabian Pianka ist der 2. v. r. und Astrid Mörig die 3. v. r.
Fabian Pianka ist der 2. v. r. und Astrid Mörig die 3. v. r.
Zusammenfassend ist der Iran ein Land der Gegensetze. Er beeindruckt durch Gastfreundschaft, Natur und Kultur. Kurzum: Die Erlebnisse, die man dort erlebt, sind allesamt eine Reise wert. Ich versuche immer wieder, Freunde und Bekannte dazu zu bringen, den Iran zu besuchen. Die nächste Reise, die ich anbieten werde, richtet sich exklusiv an Frauen und hat bereits großen Zuspruch gefunden. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne eine schöne Woche und hoffe, dass auch Sie den Iran bald bereisen werden und Sie sich ein persönliches Bild von der Kultur, Landschaft, Menschen und deren Denken und Sichtweisen machen können!
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