Emitis Pohl, ep-communication Köln 

©Fotografie: Peter Wieler
Aufnahmedatum: 17. Juni 2017


Mobil: 0171 8249821

Du willst gefallen? Dann sei du selbst, statt ein Fähnchen im Wind.

Immer wieder lese ich Headlines darüber, nicht nur in Frauenzeitschriften, wie sich das weibliche Geschlecht zu verhalten hat und inwieweit sich Frauen verändern „müssen“, um (Traum)Männern zu gefallen.

Jedes Mal, wenn ich so etwas lese oder höre, frage ich mich:

Warum suggeriert man Frauen, dass sie etwas an sich oder ihrem Verhalten ändern sollten, wenn sie anderen, insbesondere Männern, gefallen möchten?

Dadurch wird ein enormer Druck auf das weibliche Geschlecht ausgeübt. Man vermittelt ihnen indirekt, dass sie so wie sie sind, nicht gut genug sind, um langfristig einen Mann an sich zu binden. Wieso werden ganze Anleitungen sowie unendlich viele Verhaltenstipps über diverse Medien an uns herangetragen, die uns zeigen, wie wir zu der „perfekten“ Frau werden? Jeder von uns ist ein Individuum und ich finde nicht, dass sich irgendeine Frau verändern sollte, um einem (bestimmten) Mann zu gefallen. Aber genau dieses Thema ist und bestärkt das Problem unseres gesellschaftlichen Denkens. Frauen wird immer noch eingeredet, dass sie diejenigen sind, die sich anpassen sollten und darauf zu achten haben, dass sie einem Mann durch „richtiges“ Verhalten langfristig an sich binden. Dabei ist dies eine völlig falsche und kranke Sichtweise, wie ich finde. Wir leben in einer modernen, aufgeschlossenen und globalisierten Welt. Frauen sind längst nicht mehr auf einen Mann angewiesen. Wir gehen unseren eigenen Weg, üben Berufe aus, machen vielleicht Karriere und koordinieren nebenbei anfallende Verpflichtungen wie den Haushalt. Viele Frauen sind stärker als so manche Männer, damit meine ich nicht körperlich, sondern psychisch. Die Aufgabenbereiche von Frauen haben sich nicht nur verändert, sondern sind mit den Jahrzehnten gewachsen. Frauen sind für unterschiedlichste Dinge zuständig und kümmern sich um mehrere Bereiche gleichzeitig. Neben dem Job, dem Haushalt, den Kindern und den eigenen Bedürfnissen sollen wir laut Gesellschaft aber in jedem Fall auch darauf achten, dass wir unseren Optimierungsdrang nicht vernachlässigen, um dem männlichen Geschlecht zu imponieren. Dies gelingt laut unserer Gesellschaft nur dann, wenn wir bestimmte Verhaltensweisen annehmen.

Wo bleibt da das Individuum und wieso suggeriert die Gesellschaft, dass man so wie man ist, scheinbar nicht ausreicht?

Alles rund um das Thema „Wie Frauen zu sein haben“ sind im Hinblick auf die Weiterentwicklung des weiblichen Geschlechts absolut kontraproduktiv, ich würde sagen hinderlich. Viele Frauen kämpfen mit einem geringen Selbstbewusstsein und haben, oft auch in Beziehungen, ein zu geringes Selbstwertgefühl. Vielleicht sogar entstanden aufgrund des gesellschaftlichen Einflusses, der uns tagtäglich daran erinnert, dass wir so, wie wir sind, nicht ausreichen und wir uns in einem ständigen Optimierungsprozess befinden. Wir sollten stetig daran arbeiten, dass wir besser, schöner, effektiver, netter, liebevoller, verständnisvoller werden. Uns werden nicht nur die perfekten Körpermaße vorgegeben, die Männeraugen größer werden lassen, sondern auch der perfekte Charakter, die perfekten Eigenschaften, perfekten Verhaltensweisen und vieles mehr. Das alles ist nicht gerade förderlich, wenn man wie ich daran arbeiten möchte, dass Frauen sich selbst vertrauen und ihren eigenen Wert erkennen und zu schätzen lernen. Warum sollten Frauen ständig das Gefühl haben, dass sie nicht ausreichen oder nicht gut genug sind? Dass dies der Fall ist, zeigen mir viele Verhaltensweisen von Frauen, die Aussagen treffen wie: „Ich glaube es liegt an mir. Vielleicht bin ich nicht schön/lieb/attraktiv genug.“

Nehmen wir an zwischen einer Frau und einem Mann gibt es ein Beziehungsproblem. Was passiert? Die Frau bezieht es in den meisten Fällen erst einmal auf sich. Dieses Verhalten zeigt, dass sie (zu) schnell an sich selbst zweifelt. Frauen beziehen auftauchende Probleme häufig auf sich und ihr eigenes (Fehl)Verhalten. Dabei wäre es richtig und gesund, wenn sich beide Geschlechter gleichermaßen fragen, warum dieses Problem existiert und was sie tun können, um es gemeinsam zu beheben. Ich finde es sehr traurig und beschämend, dass diesem Problem in unserer Gesellschaft nicht aktiv entgegengewirkt wird.

Es ist an der Zeit sich von dem gesellschaftlichen Idealbild zu distanzieren.

Es ist weder zeitgemäß, noch realistisch. Es macht schlichtweg keinen Sinn. Weder für das männliche, aber vor allem nicht für das weibliche Geschlecht. Frauen sollten sich darauf konzentrieren wer sie sind und was sie leisten. Dadurch finden sie zu sich selbst, nicht durch irgendeine Verhaltensänderung. Wenn sich eine Frau selbst zu schätzen weiß, wird sie auch von anderen geschätzt und geliebt. Denn was ist weniger attraktiv als ein Fähnchen im Wind, was durch den Einfluss von außen versucht sich selbst zu finden? Deshalb ist meine Botschaft an alle Frauen da draußen: Schaut in den Spiegel und lernt euch selbst schätzen. Ihr seid toll, außergewöhnlich, stark und liebenswert. Wenn ihr das für euch erkennt und annehmt, kann euch kein Mensch dieser Welt vom Gegenteil überzeugen. #staystrong

 

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Mein Blick zurück auf 2017

Und schon wieder ist es so weit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir dürfen uns so langsam aber sicher von 2017 verabschieden. Da es jedoch eine Art Ritual von mir geworden ist, das Jahr in einer Art Rückblick noch einmal Revue passieren zu lassen, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf das ein oder andere Ereignis zurückblicken.

Wenn ich zurückschaue, dann auf ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Es gab Momente des Glücks, aber auch Momente tiefer Trauer.

Meine Glücksmomente in 2017

Wie jedes Jahr begann auch 2017 mit unserer B2B-Netzwerkveranstaltung, dem Cologne Business Day. Dieses Jahr fand der CBD zum 5. Mal unter dem Motto „Kommunikation im Zeitalter neuer Medien“ in der IHK Köln statt. Besonders gefreut habe ich mich über die Schirmherrschaft von Christian Lindner, MdL und den Ehrengast Dr. Günter Krings, MdB, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Das Besondere am CBD ist und bleibt, dass wir Kölner Unternehmen zusammenbringen um deren Netzwerk branchenübergreifend zu fördern und zu stärken. Deshalb freue ich mich jedes Jahr aufs Neue, wenn der CBD vor der Tür steht. Für den CBD 2018 können sich interessierte Aussteller gerne unter http://www.businessday.biz/ anmelden.

Nach dem diesjährigen Cologne Business Day kam die Stadt Hürth mit der Bitte auf mich zu, dieses Format auch in ihrer Stadt umzusetzen. Kurz darauf habe ich mich dazu entschlossen, in Zusammenarbeit mit der Stadt Hürth einen „Wirtschaftstag“ zu organisieren. Das Pilotprojekt fand im Oktober dieses Jahres statt und war für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Geplant ist, dass auch 2018 wieder ein Hürther Wirtschaftstag organisiert wird. Ich freue mich wirklich sehr, dass die Idee der Netzwerkveranstaltung so gut angenommen wird. Ich hoffe, dass wir das Konzept im kommenden Jahr auch in diversen anderen Städten umsetzen dürfen.

Ein besonderer Glücksmoment war in diesem Jahr zudem das Jubiläum meiner Agentur. Gemeinsam mit meinem Team durfte ich im April das zehnjährige Bestehen von ep communication feiern. Zehn Jahre sind eine lange Zeit und wir haben uns immer weiterentwickelt. Nicht nur, dass wir gewachsen sind, wir haben mit der Zeit auch unsere Leistungsschwerpunkte verlagert. Von einer reinen PR und Event-Agentur sind wir zu einer Full-Service Werbeagentur herangewachsen. Darauf bin ich sehr stolz. Wir versuchen uns immer weiterzuentwickeln und meiden den Stillstand, denn das ist für mich ein absolutes „no go“. Nichts ist schlimmer, als zu stagnieren. Deshalb haben wir unsere diesjährige Jubiläumsfeier auch als Anlass genommen, um unseren neuen Auftritt zu präsentieren. Wir haben mit der Zeit gemerkt, dass unser äußeres Erscheinungsbild nicht mehr zu dem passt, was wir in all den Jahren geworden sind. Es war einfach an der Zeit frischen Wind reinzulassen. Manchmal muss man eben die alten Pfade verlassen, um Neue gehen zu können. Wir haben nicht nur unser Logo, sondern auch unseren Onlineauftritt optimiert und uns von einer ganz neuen Seite gezeigt. Ich bin sehr froh, dass mein Team und ich dafür sorgen, dass es immer weitergeht und dass wir das Neue nicht scheuen, sondern als Herausforderung annehmen.

Obwohl es nun schon länger als 1 Jahr her ist, dass ich mein Buch „Deutschsein für Anfänger – Integration ist meine Pflicht“ herausgebracht habe, durfte ich auch dieses Jahr regelmäßig an Podiumsdiskussionen und Lesungen teilnehmen. Das empfinde ich als großes Privileg und Glück. Es haben mich im Laufe von 2017 unterschiedlichste Anfragen erreicht. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht jede Lesung/Podiumsdiskussion wahrnehmen, aber ich habe mich bemüht so viele Termine wie möglich wahrzunehmen. Während der Lesungen merke ich immer wieder wie viel mir die Menschen zurückgeben, wenn ich ihnen von meiner Geschichte erzähle. Es entstehen konstruktive Gespräche, die nicht nur mich bereichern, sondern auch die Zuhörer. Die Thematik Integration ist nach wie vor präsent und verliert noch lange nicht an Wichtigkeit, deshalb hoffe ich sehr, dass ich mich auch 2018 auf interessante Lesungen und Podiumsdiskussionen freuen darf.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung

Und obwohl ich nun fast nur schöne Momente in 2017 aufgezählt habe, gab es dieses Jahr auch sehr dunkle. Zum einen habe ich vor Kurzem erfahren, dass meinem Flüchtlingskind, Sami, der Asylantrag nicht genehmigt wurde. Das tut mir für den Jungen unendlich leid, weil ich sehe, wie gut er sich eingelebt hat und wie sehr er sich bemüht, Deutsch zu lernen. Er würde seine Zukunft so gerne in unserem Land beschreiten und ich werde alles dafür geben, um ihm bei der Verwirklichung seines Traums zu unterstützen.

Zudem musste ich mich vor einigen Tagen von meinem geliebten Vater verabschieden und es zerreißt mir das Herz, wenn ich nur daran denke. Zum Glück durfte ich die letzten Tage bei ihm in Teheran verbringen und ihm die Hand halten. Nicht nur dafür bin ich sehr dankbar, sondern auch für die Anteilnahme vieler Menschen. Für stille Umarmungen, tröstende Worte, einen festen Händedruck, weil passende Worte ausbleiben. Für alle Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft, für Blumengrüße und großzügige Spenden sowie das ehrende Geleit zur letzten Ruhestätte. Die Anteilnahme bewegt uns zutiefst und zeigt, wie geachtet und beliebt mein Vater in seinem Umfeld war. Wir sind alle unheimlich dankbar für die vielen gemeinsamen Jahre voller Liebe und Glück. Ich habe meinem Vater so unendlich viel zu verdanken und meine Liebe zu ihm kennt keine Grenzen. Mir bricht es das Herz, dass er nun nicht mehr unter uns weilt, aber ich weiß, dass er ein Leben lang der stumme Mittelpunkt unserer Familie bleiben wird. Er wird mich begleiten und da sein, denn ich trage ihn Tag für Tag bei mir. Ich glaube jeder Mensch, der schon mal ein Elternteil verloren hat weiß, wie ich mich gerade fühle. Ich habe nie aufgehört Papas kleine Prinzessin zu sein. Ich war es immer und werde es auf ewig bleiben. Das Leben mag begrenzt sein, aber die Erinnerung und Liebe ist unendlich. Papa, ich trage dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

Man selbst möchte in Momenten des Abschieds gerne die Welt anhalten, aber sie dreht sich einfach weiter. Die Menschen leben ihr Leben weiter, als wäre nie etwas geschehen. Wie man sich in solchen Momenten tröstet? Ich glaube gar nicht. Diesen Schmerz muss man aushalten, versuchen, so gut wie möglich zu ertragen. Er gehört zum Leben wie alles andere auch und zeigt uns immer wieder die Grenzen des Daseins auf. Wir sind alle endlich und haben nur begrenzt Einfluss auf das Leben. Wirklich wichtig sind im Leben nur wenige Dinge. Gesundheit, Familie, Freunde und die Liebe. Vielleicht hilft einem genau das mit dem Verlust sehr wichtiger Menschen umzugehen. Vielleicht zehren wir genau aus diesen Dingen die Kraft weiterzumachen und wieder aufzustehen, um nach vorne zu blicken.

Obwohl mein Weihnachtsfest dieses Jahr ganz anders sein wird, als die Jahre zuvor, wünsche ich allen Lesern, Freunden und Bekannten eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf dass 2018 mehr Momente des Glücks für uns alle bereithält.

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Gib alles, aber niemals auf.

Das Leben ist nicht immer einfach. Es gibt Zeiten im Leben, die dich auf eine harte Probe stellen und viel von Dir abverlangen. Zeiten, in denen man nur noch schwarzweiß sieht und vielleicht nicht weiterweiß.

Diese Zeiten kennt jeder Mensch, egal ob jung oder alt.

Auch ich kenne Momente wie diese zu genüge und bin ab und zu Zerreißproben ausgesetzt. Ich habe viele Neider und Nichtgönner, die weder an mich, noch an meine Visionen glauben. Aber egal wie groß die Steine auch waren, die mir bisher in den Weg gelegt wurden: Ich habe sie jedes Mal aufgehoben und versucht etwas Schönes daraus zu bauen. Um das zu schaffen benötigt man allerdings nicht nur viel Geduld, sondern auch Motivation und Durchhaltevermögen. Mit Sicherheit gibt es Menschen, die in solchen Situationen gerne den Kopf in den Sand stecken und weder vor, noch zurückkommen. Aber wer weiß wo ich heute wäre, wenn ich nicht jedes Mal weitergemacht und weitergekämpft hätte. Nicht nur für mich und meine Mitmenschen, sondern auch für die Realisierung meiner Träume und Ziele.

Aufgeben ist in solchen Momenten keine Option, vor allem nicht für mich. Egal wie schwer eine Situation auch sein mag, man muss immer wieder aufstehen und nach vorne blicken. Ob privat oder geschäftlich, es läuft im Leben einfach nicht immer rund. Ich finde man sollte die schweren Momente ganz bewusst wahrnehmen, denn erst danach weiß man das Glück wieder so richtig zu schätzen. Wie heißt es so schön: „Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.“ Wichtig ist nur, dass man sich selbst in diesen Zeiten treu bleibt und weitermacht, um seinen Träumen und Zielen ein Stück näher zu kommen. Denn diese dürfen niemals auf der Strecke bleiben. Auch nicht in den dunklen Zeiten, in denen man an so vielem zweifelt. Träume halten uns am Leben und sie bringen uns dazu über uns hinauszuwachsen. Hört man auf seine Träume zu verfolgen, könnte man genauso gut darauf warten zu sterben.

Kraft geben oft die kleinen Momente im Leben

Jeder von uns hat Erfolgserlebnisse und kann stolz auf sich sein, die einen im Kleinen, andere im Großen. Wenn nachmittags meine Kinder von der Schule kommen und mir erzählen, dass sie eine 1 in der Klassenarbeit geschrieben haben, erfüllt das nicht nur mich mit Stolz, sondern auch sie. Es sind oft die kleinen Dinge im Leben. Diese Glücksmomente schenken einem Kraft und geben Sicherheit in schweren Tagen. Der Glaube an sich selbst ist unerlässlich. Er trägt uns über Grenzen hinweg und gibt uns Mut weiterzumachen. Die innere Einstellung eines Menschen spielt in Krisensituationen eine große Rolle, denn durch sie kann man jeder Lebenslage etwas Positives abgewinnen.

Ich betrachte jede Hürde als Chance zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. Ich habe gelernt, dass man sich durch vieles durchbeißen muss und obwohl man oft starkem Gegenwind ausgesetzt ist kann man es schaffen, seine Träume zu verwirklichen. Es liegt nur an der Einstellung zum Leben, der Perspektive des Betrachters. Ich wäre heute nicht da wo ich jetzt bin, wenn ich beim ersten Hindernis aufgegeben hätte. Man muss immer wieder Aufstehen und für seine Ziele kämpfen. Nur so kann man sich selbst zum Erfolg führen. Also trotzt den schweren Zeiten mit Willensstärke. Man darf niemals den Glauben an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten verlieren. Dann ist alles möglich.

 

Kämpft mit Leidenschaft, siegt mit Stolz, verliert mit Respekt, aber gebt niemals auf!

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Bundestagsdebakel: CDU verliert eine Million Wähler. AFD triumphiert.

Wer mich kennt, weiß, dass ich keine Politikerin bin. Auch wenn sich das viele wünschen – ich bin und bleibe Unternehmerin, denn Politiker sprechen viel, aber handeln wenig. Dennoch bin ich politisch aktiv. Ich bin CDU-Mitglied und engagiere mich in vielen Belangen der Wirtschaft und der Flüchtlingsproblematik. Vor etwa einem Jahr ist mein Buch „Deutschsein für Anfänger – Integration ist meine Pflicht“ erschienen. Seitdem habe ich mich oft zur AFD-Problematik geäußert. Nach der Wahl haben mich viele gefragt, wieso ich mich nicht öffentlich äußere. Nun, da ich Zeit hatte, die Ergebnisse zu rekapitulieren, will ich das nachholen.

 

Die AFD ist ein hausgemachtes Problem

Die Unzufriedenheit der Bürger ist in den letzten Jahren immens gestiegen, unsere Gesellschaft ist gespalten. Die Flüchtlingsproblematik hat uns überrollt, Angela Merkel hat Tür und Tor geöffnet – und das ohne vorher ein Konzept zu haben, wie wir mit den Menschen umgehen sollen. Schnell wurden unzählige Flüchtlinge ins Land gelassen, viele oder gar die meisten ohne Papiere. Nirgendwo auf der Welt kann man ohne Papiere in ein Land einreisen, wieso dann hier in Deutschland? Das erschwert nicht nur die Identifikation der Flüchtlinge, sondern auch die Bestrafung der Kriminellen. Aber dazu später mehr…

 

Solidarität und Nächstenliebe sind wichtige Werte, die ich uneingeschränkt teile. Insbesondere da auch ich mit 13 Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam. Ich habe mir hier vieles erarbeitet und erkämpft. Aber ich war integrationswillig. Ich wusste, ohne Verständnis für die Sprache, Kultur und Gesellschaft werde ich es zu nichts bringen. Dennoch war die Situation damals auch eine andere: Heute kommen wahre Flüchtlingsströme zu uns, die wir nicht kontrollieren können. Und mit ihnen kommen leider auch viele Integrationsunwillige, die sich hier nicht wie Gäste benehmen.

 

Kriminelle dürfen nicht länger geduldet werden

Ich sage nicht, dass Flüchtlinge kriminell sind. Auch unter den Deutschen – und dazu zähle ich jeden, der hier in Deutschland lebt – gibt es Kriminelle. Sie aber werden, meistens, bestraft. Viele kriminelle Flüchtlinge jedoch können nicht belangt werden, weil das System schon bei der Einreise versagt hat. Falsche oder verlorene Pässe erschweren der Justiz das Handeln und das ist völlig inakzeptabel. Es ist leider so, dass Angela Merkel mit ihrer Gastfreundschaft auch Tür und Tor für Kriminelle und Integrationsunwillige geöffnet hat. Das muss sofort geändert werden. Kriminelle müssen, mit oder ohne Papier ausgewiesen werden. Was wir außerdem sofort brauchen ist ein Integrations- und Einwanderungsgesetz.

 

Meiner Erfahrung nach gibt es leider zahlreiche Flüchtlinge, die Geld fürs Nichtstun erhalten. Wenn ihnen Arbeit angeboten wird, lehnen sie diese ab, weil sie dann weniger verdienen als mit ehrlicher und teilweise auch körperlich schwerer Arbeit! Deshalb müssen wir, wie in der Schweiz dafür sorgen, dass Asylanträge schneller bearbeitet werden. Damit sie hier arbeiten und jeder, der hier lebt, auch seine Steuern bezahlt!

Ironischerweise werfen mir viele vor, ausländerfeindlich zu sein, obwohl ich ja nun mal selbst Migrationshintergrund habe. Viele stellen mich in die rechte Ecke oder halten mich für eine AFD-Sympathisantin. Dem widerspreche ich jederzeit und zutiefst. Ich verabscheue extreme Ansichten, ob links oder rechts. Aber: Da ich mich in der Flüchtlingsarbeit bewege und auch selbst einen Jungen aus Afghanistan betreue, bekomme ich vieles aus erster Hand mit. Umso mehr war mir auch schon vor einem Jahr bewusst, dass wir uns politisch auf eine Katastrophe zubewegen. Ich habe es vor einem Jahr kommen sehen, dass die AFD in den Bundestag einziehen wird – und das mit nicht zu unterschätzenden Prozentteilen!

 

Die Unzufriedenheit der Bürger wurde unterschätzt

Der Unzufriedenheit der Bürger, ihren Ängsten und Bedenken, hätte man anders begegnen müssen. Stattdessen wurde diese seitens der Politik „ausgesessen“ – stattdessen wurde darauf vertraut, dass die Bürger „aus der Geschichte gelernt haben“. Es haben klare Ansagen und Forderungen von Angela Merkel gefehlt. Nun hat sie die Quittung dafür bekommen. Die Menschen haben sich mehr und mehr von den großen Parteien entfernt und für einen Umschwung in der politischen Landschaft Deutschlands gesorgt. Jetzt sind unsere Vertreter gezwungen zu reagieren und die gespaltene Gesellschaft wieder herzurichten.

 

Wie im letzten Jahr und auch in diesem Artikel gesagt: Integrations- und Einwanderungsgesetze und -maßnahmen müssen am besten gestern verabschiedet werden, da führt kein Weg dran vorbei. Insbesondere gegen die Kriminellen muss härter und schneller vorgegangen werden und sie müssen, mit oder ohne Papiere, abgeschoben werden. Integration in Form von Kursen muss gefordert werden und gleichzeitig muss dagegen vorgegangen werden, wenn sich jemand nicht integrieren will. Wir leben doch im Land der Bürokratie und der Auflagen. Wenn sich ein Arbeitsloser nicht rechtzeitig bei der Agentur für Arbeit meldet, wird er sanktioniert – wieso geht das nicht auch mit Flüchtlingen, die kein Interesse an unserer Sprache, Gesellschaft und Kultur haben?

 

Fehlende Zugeständnisse von Angela Merkel

Wir haben nun über 13 % AFD-Wähler unter uns. Viele haben sich nicht mit dem Wahlprogramm auseinander gesetzt und diese aus Protest gewählt. Ich frage mich, was sie nun davon halten, dass sich die AFD direkt am Tag nach der Wahl selbst zerfleischt? Was erwarten sie von einer Partei, die die Pressekonferenz zur Farce macht im Bundestag?

Ich hätte mir gewünscht, dass die 13 % Protestwähler die FDP gewählt hätten, aber das nur am Rande. Auch wenn sich viele nicht als AFDler zeigen, sie sind überall unter uns, ob Nachbar, Kollege oder Freund. Sie gilt es wieder aufzufangen. Der AFD darf keine Plattform mehr geboten und klare Kante gezeigt werden.  Insbesondere aber muss die CDU und allen voran Angela Merkel zugeben, dass sie eine Million Wähler verloren hat. Das ist eine erschreckende Zahl und der Umgang mit dem Wahldebakel war leider wieder typisch für die Bundeskanzlerin. Es fehlten klare Worte und auch heute sagte sie, sie sieht nicht ein, etwas zu ändern. Die Bundeskanzlerin muss zu ihren Fehlern stehen und dringend etwas ändern. Sonst stehen wir in vier Jahren vor einer noch größeren Katastrophe. Und dann sehen wir, dass sich Geschichte wiederholen kann. Denn viele Menschen wollen nicht verstehen, wie damals der Nationalsozialismus angefangen hat und erkennen die Gefahr nicht. Und das ist erschreckend.

 

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Mut zur Veränderung: Unser Relaunch und die neue Kampagne.

Dieses Jahr haben wir als Agentur nicht nur zehnjähriges Bestehen gefeiert, sondern auch alte Pfade verlassen, um Neue zu gehen.

Nach zehn Jahren war es an der Zeit frischen Wind reinzulassen und unser Erscheinungsbild nach Außen den mit der Zeit hinzugewonnen Leistungsbereichen anzupassen. ep communication ist in den zehn Jahren nicht nur gewachsen, sondern hat einige Bereiche, wie Marktforschung, Social Media oder Kreation&Text, hinzugewonnen. Deshalb haben wir besonders in den vergangenen Monaten gemerkt, dass unser Auftritt nicht mehr zu 100% zu unseren Agenturleistungen passt. Und was macht man, wenn man merkt, dass es Zeit für eine Veränderung ist?

Man sagt „auf Nimmerwiedersehen“

Die Fee, die seit zehn Jahren fester Bestandteil unseres Corporate Designs war, hat zum letzten Mal ihren Zauberstab geschwungen und ist ein für alle Mal verschwunden. Nicht nur unser Logo wurde überarbeitet, sondern auch unser Webauftritt. Bei unserer neuen Website haben wir besonderen Wert daraufgelegt, dass die einzelnen Leistungsbereiche gleichermaßen im Fokus stehen. Zudem gibt es nun Wortpaare mit den Anfangsbuchstaben „e“ und „p“, die für den Namen unserer Agentur stehen. Jegliche Bereiche werden fortan auf kreative und witzige Art und Weise umschreiben. So wird beispielsweise klassische Werbung als „explosiv plakativ“, PR als „erstklassig platziert“, Film/Foto als „emotional packend“ und Marktforschung als „echt punktgenau“ kategorisiert.  Auch jeder Mitarbeiter wird von einem eigenen, individuellen Wortpaar umschrieben. Meine Visitenkarte findet seitdem, dass ich „ehrlich passioniert“ bin.

Passend zum neuen Design gibt es auch eine neue Kampagne: „Wir können alles. Außer gewöhnlich.“

Unsere Plakate hängen mit dem Slogan „Wir können alles. Außer Plakate“, unsere Sticker und Fahrradbezüge fallen in ganz Köln mit dem Slogan „Wir können alles. Außer Guerilla“ auf, unsere Facebook-Werbung lautet „Wir können alles. Außer Digital“ und unsere Anzeigen „Wir können alles. Außer Anzeigen“. Der Spruch ist nicht unbekannt, sondern stammt ursprünglich von einer großen, namhaften Agentur: „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“. Dass wir diesen Slogan derzeit für uns nutzen, darf als kleiner Seitenhieb gesehen werden. Wir haben vor einigen Jahren einen Pitch gegen Scholz&Friends gewonnen und wollen zeigen, dass auch kleinere Agenturen Großes schaffen können. In jeglichen Magazinen oder Online-Plattformen wird immer nur von einer Handvoll Agenturen berichtet, obwohl andere, kleinere auch ihren Beitrag leisten und tolle Kampagnen entwickeln. Das finden wir schade und wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es nicht auf die Größe einer Agentur, sondern auf die Mitarbeiter und erbrachten Leistungen ankommt.

Also an alle kleineren Agenturen da draußen: Traut euch was zu. Kleine können Großes bewirken! 

Und hier noch ein paar Impressionen der Kampagne:

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Hürdenlauf Integration – Wann geht es auf die Zielgerade?

Der Begriff „Integration“ ist für mich mittlerweile eines der Worte der letzten drei Jahre. Sowohl in der Politik auf allen Ebenen, aber auch im kleinen Plenum hat sich dieser Terminus etabliert. Gefühlt an jeder Ecke und bei jedem Gespräch zum Thema Flüchtlinge, Ausländer und Einwanderer fällt der Begriff „Integration“. Ich finde es gut, dass viel darüber gesprochen wird, weil es ein sehr wichtiges Thema unserer modernen Zeit geworden ist. Gleichzeitig aber muss ich den Sinn hinterfragen. Ich habe das Gefühl „Integration“ wird zunehmend inflationär benutzt – im Vorbeigehen, als Parole, als großes Wort, um einen leeren Satz zu füllen. Wir reden über Integration als wäre es etwas komplett Selbstverständliches. Wir alle wollen Fachmänner sein, es besser wissen. Doch wissen wir es wirklich besser?

Es ist eine Frage die ich mir seit geraumer Zeit stelle. Ich habe seit jeher die Meinung vertreten, dass es unheimlich wichtig ist die Integrationspolitik voranzutreiben, denn es hätte auf lange Dauer positive Auswirkungen auf den demographischen Wandel, die Kultur, die Wirtschaft und die internationalen Beziehungen unserer Bundesrepublik. Dafür wäre ein ausführlich durchdachtes Integrationsgesetz unerlässlich, jedoch habe ich bislang maximal nur Ansätze der Regierung gesehen dies zu verwirklichen.

Im Deutschen gibt es das Sprichwort „gut Ding will Weile haben“, und es trifft zu, dass gut Durchdachtes und Geplantes besser funktioniert, als etwas das man schnell entscheidet, insbesondere bei einem so immens wichtigen Sachverhalt wie Integration. Doch wenn man rückblickend auf die Integrationspolitik schaut, bemerkt man, dass sich nicht nur in den letzten drei Jahren sehr wenig verändert hat, sondern es bereits seit 20 Jahren stagniert. Resultierend daraus entspringt der steigende Einwandererzuwachs. Integration funktioniert nur dann, wenn es dahingehend ein äquivalentes Einwanderungsgesetz gibt, denn das ermöglicht erst den flüssigen Übergang zwischen Einwanderung und Integration. Es ist wie eine Baustelle, an der ständig gearbeitet wird und man trotzdem das Gefühl bekommt, es wird nicht fertig.

Ich glaube, 20 Jahre sind Weile genug um ein vernünftiges Konzept entwickeln zu können, deswegen war ich seit langer Zeit in diesem Punkt sehr enttäuscht, bis zum gestrigen Tag, als ich zu dem Wirtschaftspreis der AWH eingeladen wurde. Bei dem Preis traf ich den stellvertretenden Ministerpräsidenten der FDP und Minister für Integration, Bildung und Familie, Herrn Dr. Joachim Stamp, mit dem ich eine sehr nette und sympathische Unterhaltung hatte und der eine Rede hielt, welche bei mir das Herz aufgehen ließ. Durch die Koalition in NRW der FDP mit der CDU, plant Schwarz/Gelb nun aktiv ein neues Einwanderungsgesetz, mit dem Drang ein fertiges Konzept so schnell wie möglich zu präsentieren, welches sowohl der Einwanderung, als auch der Integration dient und damit für viele der bestehenden Probleme eine Lösung aufzeigen würde.

Doch bei aller Euphorie, meiner positiven Einstellung der neuen Regierung gegenüber und der Hoffnung auf baldige Umsetzung des Entwurfs, wiege ich mich in einem Hauch von Skepsis. Zu groß waren die Enttäuschungen der letzten Jahre, mindestens genauso groß wie die Worte der Politiker, die schlussendlich nur als Gerede betitelt werden können.

Ich hoffe, dass wir nun die Zeit einläuten, in der Begriffe wie „Einwanderung“ und „Integration“ nicht nur große Satzfüller in leeren Sätzen sein werden, sondern als stabile Säulen in unserer modernen Generation fungieren, denn das ist das Ziel wonach unsere Gesellschaft streben sollte.

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Integration ist selbstverständlich!

Die letzte Zeit war politisch nicht nur präsent, sondern auch prägend wie selten zuvor für die moderne Gesellschaft. Nach dem Brexit, der Wahl des amerikanischen Präsidenten, der aktuellen Periode rechten Aufschwungs in Frankreich, Österreich, den Niederlanden und dem „Erfolg“ der AFD in Deutschland, folgt der Schlag in die Magengrube der Türkei – das Referendum zu Gunsten des Herrn Recep Tayyip Erdoğan. Am Sonntagabend offiziell vom Volk gewählt, erhält der türkische Präsident nun die volle Macht über den Staat und setzt der Demokratie damit ein fragwürdiges Zeichen. Unabhängig von der richtigen Prozedur der Wahl, resultieren aus dieser zwei Aspekte, die mir sehr zu denken geben und mich zutiefst betroffen stimmen.

Zum einen ist die Wahl ein weiterer Indikator für eine Häufung vieler in kürzester Zeit aufeinanderfolgender Ereignisse, die, wie mir scheint, die globale Unzufriedenheit der Menschheit aufzeigt. Wir äußern unseren Unmut über die derzeitige Situation, benutzen unseren Verstand nicht, handeln impulsiv und erzielen die Resultate, wie sie derzeit die Welt beherrschen.

Zum anderen wirft das Referendum seine Wirkung weit hinaus in die europäische Gemeinschaft. In Deutschland ist es deutlich spürbar gewesen wer gewonnen hat. Türken veranstalteten Autokorsos, es wurde geschrien, gefeiert. Für mich eine nicht ganz verständliche Reaktion. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie in einem von Demokratie plädierenden Land wie Deutschland, nach dessen Idealen so viele streben, die die Aussicht auf ein besseres Leben haben möchten, in dem Sozialpolitik so stark betrieben wird wie kaum wo anders… Dass diese Menschen sich über den Sieg eines Politikers freuen, der die demokratischen Werte äußerst fragwürdig repräsentiert.

Wo kommt die Freude über Erdogans Sieg her? 

Wenn Menschen fremder Kulturen die hier in Deutschland geboren, aufgewachsen und völlig integriert sind, ein ausreichend wohlhabendes und stabiles Leben führen, der grauenhaften Politik Erdogans nacheifern, ist etwas gehörig falsch gelaufen. Der Rückschluss den ich daraus ziehe ist der, dass die Integration der Menschen doch nicht vollkommen ist. Doch wer trägt die Schuld daran? In Einzelfällen bestimmt die individuellen Persönlichkeiten, die sich schlichtweg weigern sich zu integrieren. Doch bei so vielen Demonstranten pro Erdogan muss man die Integrationspolitik Deutschlands hinterfragen.

Wir sagen zuhauf, dass wir eine funktionierende Politik hinsichtlich Integration betreiben, jedoch sind die jüngsten Beispiele nur ein weiteres Zeichen des Missstands. Wenn wir uns nicht schleunigst um eine Änderung kümmern, wird es in den nächsten Jahren nicht besser laufen. Ein klassisches Beispiel ist die Fehlintegration in Frankreich. In diesen Zustand dürfen wir nicht geraten. Das bedeutet im Klartext: Wir haben in Deutschland Baustellen die zu lösen sind, bevor wir uns auf globale Politik stürzen. Wir bereden dauerhaft Syrien, Russland, die USA, die Türkei, aber kümmern uns zu wenig um die Probleme in Deutschland. Integration muss besser laufen.

Die Politik muss handeln! 

Meines Erachtens muss ein Gesetzentwurf zur Änderung der Integrationspolitik erarbeitet werden – am besten so früh wie möglich, damit die globale Unzufriedenheit nicht zu einer deutschen Unzufriedenheit wird. Dabei sollte man sich an dem Beispiel Kanadas und der USA orientieren. Dort sind Zuwanderer besser integriert, haben das System und die Gesellschaft in der sie leben verinnerlicht sind stolz darauf in dem Land zu leben. Sie antworten auf die Frage welcher Nationalität sie angehören, sie seien „Türkisch-Kanadier“ oder „Italienischer-Amerikaner“. In Deutschland bekommt man diese Aussagen weniger zu hören. Es heißt: „Ich bin Türke“, „Russe“, „Iraner“ oder „Pole“. Es fehlt die Bindung zum Land, eine gemeinsame Identität. Der Stolz zu seiner Wahlheimat entsteht lediglich, wenn die Nationalmannschaft im Halbfinale einer Europa- und Weltmeisterschaft steht. Das kann und darf nicht genug sein!

Wir stehen in der Pflicht, den Status Quo zu verbessern!

Wir müssen den Sprachunterricht für Zuwanderer auf allen Ebenen der Schulen, und Hochschulen verbessern, damit sich die Immigranten schneller in Deutschland sprachlich zurechtfinden. Auch müssen sie zu unserer Kultur eine andere Bindung bekommen – ohne ihre eigene gänzlich abzulegen. Aber auch das gelingt nur, wenn sie nicht nur untereinander leben und “Subgesellschaften” aufbauen.  Sprache sehe ich als einen der essentiellen Aspekte, denn sie ist der erste Baustein zu einer idealen Integration. Die Sprache zu lernen soll für jeden der hier lebt obligatorisch sein, denn wenn man sich für ein Land entscheidet in dem man seinen Wohnsitz hat, dann sollte man auch die typischen Aspekte der Nation verinnerlichen, d.h die Sprache und die Kultur. Es soll an dieser Stelle nochmal erwähnt sein, dass die Verinnerlichung einer neuen Kultur keineswegs die eigene verdrängen darf, denn alle kulturellen Ansichten und Identifikationen sind gleichermaßen wichtig, solange sie tatsächlich gleichermaßen angenommen werden und die Wertigkeit und der Respekt vor anderen Kulturen bestehen bleibt.

Konsequenzen ziehen – Sanktionen auferlegen

Bei dem Erwerb der Sprache kann der Staat gezielt durchgreifen. Bei einem Verstoß, bzw. der Weigerung, Deutsch zu lernen, sollten konsequenterweise Sanktionen drohen! Gleichzeitig muss der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt angepasst werden. Die Politik soll dort den Fokus auf eine fließende Überleitung von den ersten Schritten in einem neuen Umfeld, über eine adäquate Ausbildung bis hin zu dem Einstieg und Aufstieg in der Arbeitswelt generieren und den Weg erleichtern. Ich bin mir sicher, dass mit diesen Maßnahmen die Bereitschaft von Zuwanderern, sich zu integrieren, stark gefördert wird.

Verstöße gegen die Ordnung und gegen die Grundrechte der betroffenen Nation sollen vehement verfolgt und bestraft werden. Ein gelungenes Beispiel ist der nun abgeschlossene Fall der fünfundzwanzig jährigen Tugce aus Offenbach, die von einem Migranten niedergeschlagen wurde und kurze Zeit später an den Folgen der ihr zugefügten Verletzungen verstarb. Der Straftäter bekam heute seine Strafe auferlegt und wird mit sofortiger Wirkung in sein Heimatland Serbien abgeschoben. Ein Gerichtsbeschluss, der richtig ist, denn er verdeutlicht, dass Deutschland ein Land ist, in dem man nicht machen kann, was man möchte. Solche Beschlüsse sind ein richtiges und wichtiges Zeichen in Richtung aller Straftäter.

Mein persönliches Fazit 

Für Mitglieder der Gesellschaft, die deren Schutz in Anspruch nehmen, gilt die Lebensregel: Was keine Mühe kostet, ist auch nichts wert. Menschen wachsen an den Aufgaben, die man ihnen stellt und an den Anstrengungen, die man ihnen abverlangt. Das ist das Erfolgsrezept von Einwanderungsgesellschaften wie den USA oder Kanada, die es geschafft haben, aus Zuwanderern Staatsbürger zu machen. Das ist die dauerhafte Herausforderung, vor der Deutschland nach der halbwegs erfolgreichen Bewältigung des großen Ansturms nun steht.

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Donald Trump – im (Muslim) Bann der USA

Seit nun etwas mehr als drei Wochen stockt mir der Atem. Der 20 Januar 2017 in den USA läutete eine neue politische Ära ein. Neues Gesicht, neuer Präsident, neue Ideen, neues Amerika. Das Motto „Make America great again!“ – der Slogan für die nächsten vier Jahre. Vier Jahre, die in der Theorie positiv klingen, allerdings bei genauer Betrachtung zu sehr langen, qualvollen Jahren mutieren können. Der Grund dafür ist zum einen die Personalie des Präsidenten „Donald Trump“, zum anderen seine jüngsten politischen Entscheidungen, mit bereits weit diskutierten, gravierenden und weitreichenden Folgen.

Schon der Wahlkampf grenzte an eine Farce. Aus zahlreichen Debatten und Skandalen der beiden Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump wählte die Mehrheit der amerikanischen Staatsbürger Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Allein die Entstehung war für mich ein Schrecken. Ein Mann, der jegliche gesellschaftliche Statuten mit Füßen tritt, die Menschen öffentlich dreist belügt, rassistische und frauenfeindliche Äußerungen tätigt, als wäre es ein alltäglicher Umgangston: Dieser Mann bekleidet nun das höchste Amt einer der größten Wirtschaftsmächte unserer Welt. Er trägt die Verantwortung für eine Gesellschaft, die sich bisweilen dadurch auszeichnete, aus zahlreichen verschiedenen Nationalitäten zu bestehen und diese alle unter einer Flagge zu vereinen. Eine Gesellschaft, die lange Zeit als Vorbild galt. Dies droht nun nach und nach zu zerbrechen.

Eine der ersten Amtshandlungen Trumps war es, ein Einreiseverbot für gleich sieben muslimische Länder zu verhängen. Staatsbürger aus dem Iran, dem Irak, Libyen, Somalia, dem Sudan, Syrien und dem Jemen wurden mit sofortiger Wirkung für die nächsten 90 Tage die Einreise in die USA verwehrt. Die Begründung dafür sei die Prävention für terroristische Aktivitäten. Die Gefahr für Anschläge im Landesinneren sollte minimiert werden. Sogleich werfen sich mir Fragen auf. Nach welchen Kriterien wurde der Bann für genau diese sieben Länder ausgesprochen?  Ging es nach der Population, Größe, Menge der Mitglieder der radikal-islamistischen Szene in dem jeweiligen Land? Oder nach reiner Willkür? Letzteres erscheint mir als sehr realistisch, denn betrachtet man die letzten zehn Jahre, so wurde kein einziger Anschlag auf amerikanischem Boden durch einen Terroristen mit der Nationalität eines der sieben Länder begangen. Kurios ist zugleich, weswegen Länder wie Saudi-Arabien und Ägypten nicht auf der Liste stehen, obwohl sie charakteristisch die gleichen Merkmale aufweisen wie die betroffenen. Trumps Interessen sind bei weitem nicht nur politischer Natur, denn sowohl in Saudi-Arabien, als auch in Ägypten befinden sich Hotelanlagen, die ihm gehören. Sollte er diese ebenfalls mit dem Einreiseverbot belegen, drohte ihm aus privat-wirtschaftlicher Sicht ein schwerer Verlust. Somit befallen mich starke Zweifel, dass sein ausgehängtes Reiseverbot mehr dem Wohl des Landes dient als seinen persönlichen Interessen.

Für mich in jeglicher Hinsicht ein Schock. Ich bin selber Muslimin und fühle mich persönlich angegriffen und diskreditiert über eine solche Handlung. Es ist unmöglich, Menschen einer Glaubensrichtung und einer Religion so zu pauschalisieren und als potentielle terroristische Gefahr darzustellen. Es ist unbegreiflich, dass dadurch meine Familie, Freunde und Bekannte und 200 Millionen weitere Menschen gefährdet und in ihrer Freiheit eingeschränkt werden.  Zum Stichwort Freiheit: Die Vereinigten Staaten und vor allem unsere westliche Welt standen stets für die Entfaltung der persönlichen Freiheit eines jeden, unabhängig der Glaubensrichtung, des Geschlechts, der Nationalität. Dieses Recht, wofür viele Menschen über eine lange Zeit gekämpft haben, wird mit nur einer Handlung auseinandergerissen. Die Entwicklungen bereiten mir große Sorgen. Die zeitweilige Durchsetzung des Einreiseverbots stimmt mich sehr nachdenklich. Einen fünfjährigen Jungen über Stunden am Flughafen festzuhalten, vermeintlich in Handschellen ist eine radikale, ungerechtfertigte und unwürdige Behandlung eines Menschen und noch weitgreifender, eines Jungen, der noch nicht einmal seinen sechsten Geburtstag erreicht hat. Die Argumentation des Sprechers von Trump war – mit Verlaub – billig. Es sei rechtens gewesen, da man potentielle terroristische Gefahr nicht vom Geschlecht oder vom Alter abhängig machen kann und soll. Es ist eine Handlung, die einiges über die neue Macht Trumps, und über seine politische und noch weitreichender, seine Einstellung gegenüber Menschen aussagt. Die USA verliert damit an Ansehen, nicht nur bei Einzelpersonen, sondern auch bei anderen Staaten. Das Einreiseverbot kann weitreichende zukünftige Folgen für die USA und ihrer internationalen Beziehungen zu Europa und besonders zu muslimischer Staaten zufolge haben.

Zum Glück wurde das Einreiseverbot nun zwischenzeitlich durch das Bundesgericht landesweit gestoppt und aufgehoben. Es ist die Reaktion auf eine übereilte, nicht durchdachte, schlecht geplante und teils unmenschlich ausgeführte Handlung eines einzigen Mannes, der in seiner kurzen Amtszeit bereits bewiesen hat, dass die Skepsis im Vornerein berechtigt war. Ein sehr erfolgreicher Business-Man muss nicht zwangsläufig ein gutes Staatsoberhaupt sein. Ein Indiz dafür sind die vielen Kritiker aus der Gesellschaft und selbst aus seiner eigenen Partei. Es hat Raritätswert, dass ein Präsident so kurz nach Amtseinführung Gegenwind in einem so hohen Maße bekommt wie Donald Trump.

Ein neues Gesicht, ein neuer Präsident, neue Ideen, neues Amerika. „Make America great again!“, ein Slogan, der besser klingt als das was er derzeit ausstrahlt. Doch noch ist genug Zeit für Veränderung und ich hoffe inständig, dass die nächsten vier Jahre mehr sein werden als der Alptraum der letzten drei Wochen.

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2016: Mein persönlicher Jahresrückblick

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Es ist schon wieder so weit. Das Jahr 2016 neigt sich so langsam dem Ende zu und es ist an der Zeit zurückzublicken.

2016 war für mich ein aufregendes und sehr turbulentes Jahr. Ich erinnere mich an viele schöne, aber auch sehr traurige Momente zurück.

Das Jahr fing holprig an. Da waren die Silvesterereignisse am Kölner Dom, die ich leider am eigenen Leib miterleben musste. Das hat nicht nur mich, sondern ganz Köln erschüttert. Ich lebe seit vielen Jahren mit meiner Familie in dieser Stadt und habe mir bis dato nie wirklich Gedanken gemacht, dass so etwas wie in der Silvesternacht 2015/2016 wirklich passieren könnte. Es war grausam und absolut beängstigend. Da ich in der besagten Nacht mit meiner Familie in der Nähe des Doms unterwegs war, konnte ich mir selbst ein Bild des schrecklichen Ausmaßes machen.

Diese Vorfälle haben eine Dimension erreicht, mit der niemand gerechnet hat. Köln ist in die Mitte der internationalen Berichterstattung gerückt und wird noch lange mit den Folgen der Geschehnisse zu kämpfen haben. Es war mir, als ehemaligem Flüchtlings- und Kriegskind und heute erfolgreich integrierten Geschäftsfrau wichtig, dass ich meine Eindrücke und Erfahrungen, die ich in dieser Nacht mit meiner Familie unfreiwillig machen musste, mit der Öffentlichkeit teile. Im Januar und Februar 2016 wurde ich zu Talk-Shows, wie „Stern TV“ und „hart aber fair“, eingeladen.

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Bildquelle: Jens Krick
Bildquelle: Jens Krick

Nach diesen Auftritten habe ich unheimlich viel positive Resonanz erhalten. Viele haben mir geschrieben, dass ich genau das ausspreche, was viele Menschen denken, sich aber selbst nicht trauen zu äußern. Allerdings wurde ich nach meinen Äußerungen zum Teil auch in die rechte Ecke gestellt. Das ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, weil ich selbst Migrationshintergrund habe und auch in der Öffentlichkeit immer wieder betone, dass ich sowohl extrem Linke als auch Rechte verachte und ich mich von diesen Menschen ausdrücklich distanziere. Ich habe von Beginn an nicht verstanden, warum es unsere Politik nicht schafft, Flüchtlinge zu registrieren und Fingerabdrücke zu nehmen. In Deutschland besitzt doch fast jeder Flüchtling ein Smartphone und ist bei sozialen Netzwerken wie Facebook aktiv. Da muss es doch möglich sein, dass diese Flüchtlinge identifiziert sowie registriert werden. Wir leben doch schließlich in einem überbürokratischen Land. Vielleicht hätte man einfach ein paar Knöllchen weniger verteilen und dafür ein bisschen mehr Energie und Aufwand in die Registrierung der Flüchtlinge stecken sollen.

Ich betreue selbst seit mehr als einem Jahr einen Flüchtlingsjungen namens Sami und mir ist es wichtig, dass nicht alle Flüchtlinge über einen Kamm geschert werden. Es gibt Menschen, die sich integrieren wollen, aber natürlich auch andere, die sich gegen unsere Regeln und Gesetze stellen. Es ist die Minderheit, aber genau diese erschweren das Leben aller anderen. Gegen diese Menschen muss der Staat meiner Ansicht nach härter vorgehen. Um in Deutschland leben zu können, muss man sich einfach an die hier geltenden Normen, Regeln und Gesetze halten. Wer das nicht akzeptiert, muss wieder gehen. Für diese Aussage wurde ich als Nazi beschimpft. Da ich derartige Äußerungen nicht akzeptiere, bin ich öffentlich dagegen vorgegangen und habe diversen Zeitungen Interviews gegeben. Das hat wiederum dazu geführt, dass ein Verlag auf mich aufmerksam wurde, der meine Geschichte interessant fand. Sie haben mir angeboten, meine Lebensgeschichte niederzuschreiben und ich habe gar nicht lange überlegen müssen und zugesagt. Quasi über Nacht habe ich das Buch geschrieben – und das alles neben meinen beruflichen und sozialen Verpflichtungen. Am liebsten hätte ich mich geklont, um mehr als 24 Stunden am Tag zu haben!

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Bildquelle: Parham Farajollahi

Im März 2016 fand dann zum 4. Mal der Cologne Business Day unter dem Motto „Industrie  4.0 – Das  Unternehmen von  morgen“ in der IHK Köln statt. Unterstützt wurden wir unter anderem von der Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens, Hannelore Kraft (Schirmherrin) sowie namhaften Rednern wie Armin Laschet, Vorsitzenden der CDU-Nordrhein-Westfalens, und Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für die Digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Die Medienresonanz war enorm und auch die Besucherzahlen konnten wir erneut toppen: Über 1.000 Gästen fanden den Weg zum Cologne Business Day. Dieser ist übrigens eins meiner „Babys“ – ich habe ihn 2013 ins Leben gerufen, um dem Kölner Mittelstand eine Plattform zum Netzwerken und Austausch zu bieten. Es macht mich glücklich, dass die Veranstaltung mittlerweile zum Pflichtprogramm für regionale Unternehmen geworden ist und ich bin mir sicher, dass wir 2017, unter der Schirmherrschaft von Christian Lindner, alle bisherigen Erfolge übertreffen werden.

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Armin Laschet, Günter H. Oettinger und Emitis Pohl – Fotograf: Manfred Daams
Emitis Pohl bei der Begrüßung ihrer Eigenveranstaltung Cologne Business Day 2016, Fotograf Parham Farajollahi
Emitis Pohl bei der Begrüßung ihrer Eigenveranstaltung Cologne Business Day 2016 – Fotograf Parham Farajollahi

Erfolgreich ging das Jahr für meine Agentur weiter: Seit 17 Jahren arbeite ich jetzt schon mit dem Caravaning Industrie Verband e.V. zusammen, weshalb es mich umso mehr freut, dass unsere gemeinsame Werbekampagne sowohl mit dem “Oscar” der Caravaning-Branche, als auch als “Verband des Jahres 2016” ausgezeichnet wurde. Darauf sind wir alle ganz besonders stolz, denn jeder einzelne Mitarbeiter arbeitet mit unheimlich viel Leidenschaft und Herzblut für den Kunden und aufgrund dessen ist es umso schöner, wenn die Arbeit auch belohnt wird. Auf dem CARAVAN SALON DÜSSELDORF im August haben wir als Agentur gemeinsam mit unserem langjährigen Kunden auf diese Auszeichnung angestoßen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich einige Wochen später eine schreckliche Nachricht erhalten würde.

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Kurz nach der erfolgreichen Messe ist mein langjähriger Freund und Kunde, Hans-Karl Sternberg, plötzlich verstorben. Es war mehr als ein Schock. Ich konnte und wollte es einfach nicht fassen. Das war mit Abstand der traurigste Moment für mich in diesem Jahr. Die Nachricht von seinem Tod hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Leider hatte ich kaum Zeit diesen Verlust zu verarbeiten, weil alles andere wie gewohnt weitergehen musste. Zudem habe ich zu diesem Zeitpunkt mein Buch gerade fertig geschrieben. Ein paar Wochen später hielt ich auch schon das erste Exemplar von meinem autobiografischen Roman „Deutschsein für Anfänger – Integration ist meine Pflicht“ in den Händen.

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Ich war so unheimlich erleichtert und glücklich, obwohl ich voller Trauer um einen guten Freund war. Trotzdem, es musste weitergehen. Die Buchpräsentation stand vor der Tür und mein Motto war, ist und bleibt: „Geht nicht, gibt´s nicht.“

Im Oktober organisierten wir dann meine Buchpräsentation im Wartesaal am Dom, die mit über 350 Gästen ein voller Erfolg war. Es war unheimlich viel Presse vor Ort, darunter Zeitungen, Radio sowie Fernsehen. Zu Beginn las ich einige Passagen aus meinem Buch, anschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Pfarrer Meurer, Günter Wallraff und Abdelkarim statt. Es war eine tolle Runde mit viel Diskussionsstoff. Zudem haben wir gemeinsam an diesem Abend entschieden, eine Patenschaft für minderjährige Flüchtlinge ins Leben zu rufen. Wir sind der Ansicht, dass Jugendliche Vorbilder und Mentoren brauchen, die ihnen den richtigen Weg aufzeigen und sie bei den einzelnen Lebensabschnitten begleiten und unterstützen. Sami und ich haben dieses Jahr sehr viel erlebt und er ist mir ans Herz gewachsen. Wir hatten in diesem Jahr wahnsinnige Probleme mit dem Jungendamt und der Bürokratie, was mich fast in den Wahnsinn getrieben hätte und mich an meine Zeit als „Flüchtlingskind“ erinnert hat.

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Bildquelle: Parham Farajollahi

In der Flüchtlingspolitik muss sich 2017 eindeutig etwas tun!

Jeder Mensch braucht eine Aufgabe und es kann nicht sein, dass Flüchtlinge in Deutschland beispielsweise nicht einmal ein Praktikum absolvieren dürfen. Dabei wissen wir doch alle aus eigener Erfahrung, dass man ohne Aufgabe und ohne Ziel unzufrieden und unmotiviert ist. Die Flüchtlinge sitzen auf engstem Raum aufeinander und haben keine Perspektive – und genau deshalb kommen viele – nicht alle! – auf dumme Gedanken und geraten auf die schiefe Bahn. Wir müssen aktiver werden und die jungen, fremden Menschen versuchen, mit in unsere Gesellschaft einzubinden. Sie brauchen ein Ziel und Perspektiven. Ich sage immer wieder: Integration ist und bleibt kein Zuckerschlecken, aber es ist machbar. Deshalb hoffe ich auch sehr, dass 2017 unser Projekt „Patenschaft für Flüchtlinge“ erfolgreich startet. Wir haben uns viel vorgenommen und wollen eine Veränderung schaffen.

Nach diesem Abend habe ich unheimlich viele TV-Anfragen erhalten. Ich war auf diversen Veranstaltungen, habe diskutiert und von meinen persönlichen Erfahrungen berichtet. So war ich beispielsweise auch bei der Werkstattreihe „Gemeinsam für ein starkes Deutschland“ mit Dr. Thomas De Maizière, dem Fußballprofi Cacau und vielen anderen, um über die Frage “Wie gelingt Integration? Wie hält eine Gesellschaft zusammen?” zu diskutieren.

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Ebenso war ich zu Gast bei Maybrit Illner und habe mich zum Thema: “Flüchtlinge unter Verdacht – Willkommenskultur am Ende?” geäußert. Bei all diesen Sendungen und Veranstaltungen entstanden interessante sowie anregende Diskussionen zum Thema Integration und Politik. Neben all den Fernsehauftritten habe ich allerdings auch einige Interviews für die WELT, BILD, den Kölner-Stadtanzeiger, FOCUS und viele andere Zeitungen gegeben. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich all diese Plattformen nutzen darf, um den Menschen zu zeigen, dass Integration durchaus gelingen kann. Ich habe auch in den vergangenen Wochen täglich Anfragen zugesendet bekommen. Natürlich konnte ich, allein aus zeitlichen Gründen, nicht jeden Termin wahrnehmen. Außerdem muss ich darauf achten, welche Sender und Zeitungen zu mir passen und dementsprechend auch oberste Priorität haben.

Dieses Jahr hatte also viele Höhen und Tiefen. An einiges werde ich mich liebend gerne zurückerinnern – wie der kurze Jahresrückblick zeigt:

Anderes wünschte ich, wäre nie passiert. Besonders wünsche ich, dass kriminelle Flüchtlinge mit aller Härte bestraft und zur Not abgeschoben werden, damit solche tragischen Ereignisse wie in Freiburg nicht mehr passieren. Besonders denke ich in diesen Tagen auch an all die Menschen, die 2016 Opfer der grausamen Anschläge in Paris, Brüssel, Nizza, Berlin und vielen anderen Orten wurden. Ich wünsche allen Hinterbliebenen die Kraft und Stärke, nach vorne zu blicken und den Glauben an das Gute im Menschen nicht völlig zu verlieren.

Für das kommende Jahr wünsche ich mir vor allem mehr Frieden und ein toleranteres sowie harmonischeres Miteinander. Wir dürfen nicht zulassen, dass Terror und Krieg unser Leben bestimmen.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich von dem Jahr 2016 und wünsche allen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2017!

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Einen Monat auf dem Markt – ein Resumée

Rund einen Monat ist mein “Baby”, mein allererstes Buch “Deutschsein für Anfänger – Integration ist meine Pflicht” auf dem Markt – in dieser Zeit ist so viel passiert. Ich habe viele interessante und hochrangige Persönlichkeiten getroffen, die Frankfurter Buchmesse besucht, dort mein Buch präsentiert und etliche Presseanfragen erhalten. Der Auftakt dieses spannenden Monats fand am 13. Oktober im Kölner Alten Wartesaal statt: Dort habe ich vor 350 Gästen mein Buch präsentiert.

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Bildquelle: Parham Farajollahi
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Bildquelle: Parham Farajollahi

Im Anschluss an meine Lesung diskutierte ich mit prominenten Gästen über die Fragestellung „Wie kann Integration erfolgreich gelingen?“. Mit auf dem Podium saßen beeindruckende Persönlichkeiten, darunter der Journalist Günter Wallraff, Comedian Abdelkarim und der Kölner Pfarrer Franz Meurer. Mit ihren Beiträgen haben sie den Abend zu etwas ganz Besonderem gemacht – und es geht noch weiter. Gemeinsam werden wir eine Patenschafts-Organisation ins Leben berufen, die minderjährige Flüchtlinge an die Hand nimmt.

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Bildquelle: Parham Farajollahi

Und auch das Presse-Echo war überwältigend: Nachdem bereits die Welt am Sonntag, Focus Online und N24 mein Buch angekündigt hatten, berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger gleich zweimal innerhalb weniger Tage ausführlich.

Spannend weiter ging es auf der Frankfurter Buchmesse. Ich kenne mich mit Messen zwar ganz gut aus, aber den internationalen Literaturbetrieb einmal live mitzuerleben, das hat mich sehr beeindruckt. So viel Aufmerksamkeit und Interesse an meinem Buch hätte ich nicht erwartet, davon bin ich überwältigt.

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Bildquelle: Walther Photography
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Bildquelle: Walther Photography

Was mich natürlich genauso freut sind die Verkaufszahlen – bei Amazon war mein Buch in den ersten Tagen gleich zweimal ausverkauft. Und auch im Buchhandel übertrifft der Abverkauf alle Erwartungen.

Sehr spannend fand ich auch das Werkstattgespräch, zu der Bundes-Innenminister Dr. Thomas de Maizière geladen hatte, um die Frage “Wie gelingt Integration? Wie hält eine Gesellschaft zusammen?” zu diskutieren. Neben mir war auch der Fußball-Profi “Cacau” auf dem Podium.

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Bildquelle: Jens Krick
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Bildquelle: Jens Krick

Ich bin gespannt, was sich in den kommenden Wochen und Monaten ergibt. Als nächstes stehen vor allem Lesungen auf dem Plan, u.a. bei der Konrad Adenauer Stiftung in Mainz.