Ich bin gerade auf der ITB und hier in Berlin ist er seit diesem Jahr ein offizieller Feiertag: Der Weltfrauentag.
Es ist wichtig, dass wir Frauen ihn nutzen, um uns für die weniger starken Frauen einzusetzen. Frauen, die Opfer von Gewalt wurden. Frauen, die weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen und die in Vorständen und Führungsrollen immer noch vermisst werden! Wer mich schon länger verfolgt, weiß, dass ich oft in Podien oder TV-Sendungen die einzige Frau unter vielen Männern bin. Das muss sich ändern und dafür kämpfe ich schon seit Jahren.
Meine Mission ist, dass Frauen ihr volles Potential erkennen und ausleben. Ich will, dass sie ihren Lebensinhalt und ihr Glück nur von sich und nicht ihren Partnern abhängig machen. Das gebe ich meinen Mitarbeiterinnen, Freundinnen und meinen beiden Töchtern mit auf ihren Weg. Ich möchte, dass sie das Frausein leben und selbständig auf ihren eigenen Beinen stehen.
Erst letztens hat meine 18-jährige Tochter ein Posting verfasst, in dem sie klar sagt, dass man sich als Frau nicht von einem Mann abhängig machen soll. Sie denkt in dieser Hinsicht schon weiter als die meisten anderen Frauen und es macht mich stolz, dass ich nicht nur für sie, sondern für so viele Frauen ein Vorbild sein kann.
Denn immer noch wird von uns Frauen erwartet, dass wir Kinder bekommen und gute Ehefrauen werden. Dass wir dem Mann den Rücken stärken und schön angepasst unser Leben leben. Das ist auch völlig ok – wenn man es möchte! Für mich war schon immer klar, dass Karriere für mich genauso wichtig ist. Ich komme aus einer Männerdomäne, habe Bauwesen studiert und jahrelang auf Baustellen gearbeitet. Und auch als Agenturchefin bin ich oft die einzige Frau unter vielen Anzugträgern, denn meine Kunden sind oft konservativ und kommen aus der Politik und Wirtschaft. Und doch wissen alle, die mich kennen, dass ich meinen Mann stehe!
Perspektivisch wird die Gleichberechtigung immer mehr: Heute können auch Männer Erziehungsurlaub nehmen – das wäre vor ein paar Jahren undenkbar gewesen! Und nicht nur das, heute dürfen auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten oder mit einem dritten Geschlecht aufwachsen. Unsere Möglichkeiten werden immer größer. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass viele Frauen jahrelang dafür gekämpft haben.
Und auch das werde ich machen und hoffentlich eines Tages dazu beitragen, dass in meinem Heimatland (und anderen Ländern) Frauen nicht mehr so unterdrückt werden.
Also, liebe Frauen: Ich ziehe den Hut vor euch allen. Vor euch, die ihre Kinder alleine aufziehen. Ich ziehe ihn vor allen Single-Frauen, die lieber alleine, als mit dem falschen Mann zusammen sind und auch vor allen Ehefrauen, die ihr Glück nicht von ihrem Partner abhängig machen. Und natürlich ziehe ich ihn vor den arbeitenden Müttern, die genau wie ich manchmal mit einer Hand E-Mails schreiben, mit der anderen Hausaufgaben korrigieren, Windeln wechseln, Suppe kochen oder trösten.
Wir sind die wahren Superheldinnen auf diesem Planeten und wir würden vermutlich sogar den gefürchteten Männerschnupfen überleben…! 😉
In diesem Sinne wünsche ich allen Frauen dieser Welt die Liebe, den Respekt, den Erfolg, die Chancengleichheit und die sexuelle Selbstbestimmung, die ihnen zusteht! #روززن