Seit einigen Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich für bedürftige Kinder im Iran. Alle Projekte, die ich finanziere, haben das Ziel, dass Kinder in Not und ihre Familien ein Leben in Würde und mit guten Zukunftsaussichten aufbauen können. Auf dem oberen Bild besuche ich beispielsweise leprakranke Kinder in einem Waisenhaus. Meine Besuche vor Ort berühren mich jedes Mal sehr und brechen mir gleichzeitig das Herz. Jede Spende zählt, um ein weiteres Kind vor der Not zu bewahren. Sei es mit einer guten Schulausbildung, besseren Nahrungs- oder einer besseren Gesundheitsversorgung. Aus meiner Sicht ist Spenden eine Pflicht. Spenden ist sinnvoll: Denn Menschen, die viel haben, sollten anderen, die wenig haben, etwas davon abgeben. Wir alle wissen, dass keiner von uns jemals etwas mit ins Grab nehmen wird.
Gerade Naturkatastrophen wie der Tsunami in Südostasien oder das Erbeben auf Haiti 2010 bewirken viele Menschen dazu, sich zu engagieren, Spenden zu sammeln oder selbst zu spenden. Doch gibt es auch viele Skeptiker, insbesondere wenn es um Geldspenden geht. „Mein kleiner Betrag nützt doch gar nichts!“ lautet ein Vorurteil. „Wie können die paar Euro, die ich geben kann, etwas in der Welt bewirken? Das meiste kommt doch gar nicht bei den Menschen an“. Diese Gedanken halten manch einen vom Spenden ab. Außerdem wenn man auf langwierige Konflikte wie den Bürgerkrieg in Syrien oder verheerende Naturkatastrophen wie den Tsunami in Indonesien blickt, kann es entmutigend sein. Wie kann die eigene Spende die Welt verändern? Man fühlt sich schlichtweg machtlos.
Doch nichts tun, nicht zu helfen ist keine Option. Schon ein kleiner Beitrag kann viel bewirken. Ich sehe es an meinen eigenen Projekten. Für bereits einen Euro kann ein Kind für einen Tag mit einer warmen Mahlzeit gesättigt werden. Einige meiner deutschen Freunde waren ebenfalls von dieser Wirkung begeistert und haben gespendet. Da bedürftige Kinder in Teheran allein vom Essensgeruch der Straßenrestaurants satt werden müssen, war die Dankbarkeit der Organisatoren überwältigend. Auf ihrer Website haben Sie folgendes veröffentlicht: „Dieses deutsche Ehepaar hat sich ebenfalls unserer Initiative angeschlossen und hat heute bedürftige Kinder und Familien nicht hungrig schlafen lassen. Sie sind nicht muslimisch, sie haben keine Ahnung von dieser Religion. Sie fasten nicht in der Ramadanzeit und sie glauben auch nicht an das Leben nach dem Tod. Sie sind einfach nur Menschen, die unabhängig von Religion und Kultur ein mitmenschliches Empfinden haben. Denn wir sind alle gleichwertige Menschen, egal welche Hautfarbe, Religion, Kultur oder in welchem Land wir geboren wurden. Diese Haltung und Einstellung hat mir sehr imponiert und ich denke und empfinde genauso. Nicht nur durch Worte, sondern durch Taten sollte man etwas verändern und bewirken.“
Was wäre also, wenn es keine Spenden geben würde und Hilfsorganisationen, wie beispielsweise diese Initiative, nicht für die Kinder da sein könnten? Die Schwächsten der Schwächsten wären auf sich allein gestellt. Vielerorts gäbe es keine medizinische Versorgung, keine Hilfsgüter wie Seifen oder Decken, nicht einmal sauberes Trinkwasser. Es gäbe keine Schulen für die Kinder und keine Notunterkünfte. Die Liste lässt sich beliebig weiterführen und zeigt vor allem, dass jede Hilfe einen Unterschied macht.
Es gibt noch mehr Gründe, warum Spenden sinnvoll ist: persönliche und emotionale Motive. Empathie und Mitgefühl mit Menschen in Not, Engagement und Begeisterung für ein Hilfskonzept, das Gefühl, die Verhältnisse auf der Welt zu bewegen und seinen Wohlstand zu teilen – all das führt zu einem besseren Selbstgefühl. Denn Menschen, die spenden, sind oft glücklicher. Sie möchten nicht passiv zusehen, wie andere leiden und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Sie fühlen sich mit einer Gruppe oder Initiative verbunden. Sie wurden so erzogen und Spenden ist Teil der Familientradition. Für viele von uns ist es wahrscheinlich eine Mischung aus diversen Motiven, weshalb wir geben und spenden. Aber eines ist allen gemeinsam: Sie sollen jemandem helfen. Wir setzen uns füreinander ein, weil wir von den einzelnen Schicksalen berührt sind und die Klüfte zwischen arm und reich als unerträglich empfinden.
Kurz zusammengefasst: Mit Ihrer regelmäßigen Spende helfen sie Menschen in Not und sichern ihnen eine bessere Zukunft. Jede Spende ist sinnvoll. Laut UNICEF gibt es sogar ein paar Tipps, mit denen Ihr Beitrag die größtmögliche Wirkung erzielen kann: Entscheiden Sie sich für eine Initiative statt für viele, spenden Sie zweckgebunden und helfen Sie langfristig.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen neben aller Sinnhaftigkeit eine gute Woche. Und an alle Spenderinnen und Spender: Vielen Dank, dass Sie helfen!