Es ist ein ständig präsentes, an jeder Ecke diskutiertes, nicht an Aktualität verlierendes Thema.
Wovon ich spreche? Integration.
Seit dem zweiten Weltkrieg waren nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht wie im vergangenen Jahr. Es sind Menschen, die ihre Heimat verlassen, um woanders ein besseres Leben zu beginnen. Kein Mensch dieser Welt verlässt sein Heimatland einfach so, ohne zurückzublicken. Ich spreche in diesem Fall nicht über Wirtschaftsflüchtlinge, sondern Menschen, die vor Krieg, Armut, Elend oder aus religiösen Gründen fliehen und oft nichts mehr zu verlieren haben, außer ihr eigenes Leben. Viele landen in angrenzenden Ländern, doch einige Betroffene machen sich auf eine noch längere Reise, um in europäischen Ländern auf ein vielleicht noch besseres Leben zu hoffen, als in ihren Nachbarländern. Am beliebtesten unter den europäischen Ländern sind Deutschland und Schweden, denn hier stimmen neben der Wirtschaft auch die Sozialsysteme.
Dass irgendwann eine Flüchtlingswelle kommen könnte, wusste jeder. Nur bei der Frage wann genau, war man sich nicht sicher. Die Welle kam schneller und unerwarteter als gedacht. Plötzlich waren da unzählig viele Flüchtlinge, die nach einer langen, anstrengenden Reise gezielt Schutz in unserem Land suchten. Sie haben uns auserwählt und wer kann es ihnen Übel nehmen? Würden wir selbst in einer solchen Situation nicht genau so handeln? Wir würden wahrscheinlich alle versuchen dort hinzugelangen, wo es uns am besten geht und wir am meisten auf Unterstützung und Hilfe hoffen können. Bereits hier hätte Deutschland, wie auch viele andere Länder, ein Einwanderungsgesetz benötigt, um mit dem plötzlichen Ansturm Geflüchteter angemessen umgehen zu können. Da dieses allerdings bis heute nicht existiert, sind wir Opfer unseres Selbst geworden und haben jegliche Kontrolle verloren, die es nun wieder in den Griff zu bekommen heißt. Mit der unkontrollierten Aufnahme so vieler Menschen ließen Folgen nicht lange auf sich warten. Immer wieder gaben sich auch Terroristen als Flüchtlinge aus und missbrauchten so nicht nur die Stellung der wirklich Bedürftigen, sondern auch die Gutgläubigkeit unseres Landes, wenn nicht sogar Blauäugigkeit. So ließen wir also nicht nur Kriegsflüchtlinge in unser Land, sondern auch Terroristen und Kriminelle, deren einziges Ziel darin besteht unsere Gesellschaft zu spalten. All diejenigen, die unter dem Deckmantel der Flüchtlingswelle nicht wirklich Schutz, sondern Terror oder einzig und allein Profit im Sinn haben, werfen einen dunklen Schatten auf all die Menschen, die wirklich unsere Hilfe benötigen und Deutschland mit großer Dankbarkeit gegenübertreten.
Unsere Politik ist scheinbar überfragt, Behörden heillos überfordert und Bürger teils wutentbrannt. Die Stimmung droht zu kippen, doch so schnell lässt sich an der aktuellen Situation nichts ändern. Die Probleme sind da und Politiker gefragt, kurzfristig wie nur möglich Lösungen zu finden.
Ein Einwanderungsgesetz wird ebenfalls nicht all unsere Probleme aus der Welt schaffen können, aber ist in Hinblick auf unsere Zukunft unerlässlich, wie ich finde. Ausschließlich mit einem Gesetz wird die kontrollierte Aufnahme von Flüchtlingen möglich und Integration gewährleistet.
Andere Länder zeigen uns wie es funktionieren kann. Wieso machen wir es nicht ganz einfach nach?
Kanada kann es doch auch!
Ich kam erst vor Kurzem von meiner Kanadareise wieder und bin nicht nur von Land, Kultur und Menschen fasziniert, sondern auch vom System. Kanada ist seit Jahrzenten eines der beliebtesten Einwanderungsländer weltweit. Hier leben unterschiedlichste Kulturen friedlich zusammen und zeigen, dass Diversität kein Problem, sondern eine Chance darstellt. Jede Kultur kann etwas von der anderen lernen, in einigen Punkten ergänzen sie sich vielleicht sogar und niemand hegt Groll. In Deutschland spricht man immer von „dem Deutschen“ und „dem Ausländer“. In Kanada kennt und nutzt man das Wort „Ausländer“ erst gar nicht.
Sie leben es uns einfach vor, gelungene Integration.
Aber auch das war und ist harte Arbeit. Ich habe viele persische Freunde, die seit Jahren in Kanada leben und erfolgreich integriert sind. Diese haben mir bei meinem aktuellen Besuch noch einmal erzählt, dass die Gesetze weitaus härter als bei uns in Deutschland sind.
Von Beginn an kontrollierte Kanada die Einwanderung mithilfe des Punktesystems nach den wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnissen des Landes. Es wird längst nicht jeder Einwanderer „einfach so“ eingebürgert, sondern nur, wenn viel Wille und Eigeninitiative gezeigt wird. Zudem muss man sich an Regeln, Vorschriften und Gesetzmäßigkeiten halten. Jede noch so kleine Abweichung oder Gesetzeswidrigkeit wird bestraft und zwar mit der Verwehrung der Einbürgerung. Auf Taten folgen also Konsequenzen. Nur so verschafft man sich innerhalb der eigenen, aber auch der fremden Bevölkerung Respekt. Menschen, die in einem fremden Land mit fremder Kultur leben wollen, müssen die dort gelebten Normen und Werte akzeptieren, tolerieren und anpassungsfähig sein. Ein Verstoß gegen Gesetzmäßigkeiten hat auch in Deutschland folgen, zumindest für die deutschen Bürger. Manchmal stelle ich mir jedoch die Frage, wieso wir uns dann in einigen Bereichen so sehr auf der Nase herumtrampeln lassen?! Leider haben nicht alle Menschen, die in Deutschland Schutz suchen genügend Respekt vor unseren Regeln und Gesetzen. Deshalb wünsche ich mir diesbezüglich ganz klar härtere Gesetze und ein härteres Durchgreifen!
Einwanderung gehört zu Kanada, das zeigt sich nicht nur in Politik, sondern auch in Bürgerinnen und Bürger, welche Multikulturalität als wichtig und richtig erachten. Dieser Anspruch sollte auch für Deutschland gelten. Wir sollten wieder ein tolerantes und friedvolles Miteinander erlernen, aber bei uns fehlen derzeit noch die nötigen Rahmenbedingungen. Da kann nur unsere Politik weiterhelfen, indem endlich was passiert. Denn nur durch kontrollierte Einwanderung kann auch Integration gelingen. Kanada hat nicht nur ein Willkommens- und Orientierungszentrum für ihre Neuankömmlinge, sondern bietet auch unzählige Unterstützungsangebote, die letztlich dazu beitragen, dass die Integrationsmaßnahmen langfristig greifen. Es werden eben nur so viele Einwanderer ins Land gelassen, wie aktiv betreut werden können. Dadurch entsteht eine win-win-Situation, die nicht nur die Bevölkerung Kanadas zufrieden stimmt, sondern auch die Migranten selbst.
Jeder von uns braucht eine Aufgabe, um sich als Teil einer Gesellschaft zu fühlen. Ohne Aufgabe wird man unzufrieden, unabhängig von der Herkunft. Menschen aus fernen Ländern, die nach Europa kommen, müssen an die Hand genommen- und mit der Zeit integriert werden. Aber es müssen ihnen auch, wie bereits erwähnt, klare Grenzen aufgezeigt werden. Es kann nicht sein, dass teils ganze Familien über Monate und manchmal sogar Jahre hinweg einzig und allein von unseren Steuergeldern leben. Da appelliere ich an die Politik und wünsche mir ein absolut härteres Durchgreifen in Form von Vorschriften und Gesetzen. Alles andere ist untragbar.
Durch ein Einwanderungsgesetz könnten auch solche Angelegenheiten künftig klar geregelt und festgelegt werden. Wichtig ist, dass man sich klar positioniert und keine leeren Versprechungen gibt, sondern klarmacht, dass Hilfe gewährt und Chancen gegebenen werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und der jeweilige Betroffene bereit ist sich anzupassen.
Also frage ich mich eigentlich nur noch eins: Worauf warten?