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3 Familien – 3 Chancen! Das große Sozialexperiment

„Ist doch eh alles Fake!“ – so lautet oft das voreilige Urteil über TV-Sendungen. Am Montag, 23.11. um 20:15 auf RTL2 startet die Sendung „3 Familien – 3 Chancen! Das große Sozialexperiment“, in der ich als Coach und Expertin zu sehen bin. Und ich kann versichern: Nichts daran ist fake, gescripted, oder gespielt. Es ist auch nicht das Ziel, Menschen vorzuführen oder lächerlich zu machen. Es ist das echte Leben von drei sozial schwachen Familien, die im Rahmen der Sendung die Chance auf ein neues Leben erhalten. Ausgestattet mit einer neuen Wohnung und einem Startkapital von 10.000 Euro begeben sie sich in das Abenteuer, nach langen Jahren der Abhängigkeit von den Sozialsystemen endlich auf eigenen Beinen zu stehen und ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten.

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Es ist gewiss nicht immer einfach gewesen, als Mentorin dieser Familien alte Gewohnheiten zu bekämpfen. Denn wenn man nie gelernt hat zu haushalten, können 10.000 Euro auch erschreckend schnell wieder weg sein. Elementare Grundlagen beispielsweise der Verhaltensweisen in Bewerbungsgesprächen haben diese Menschen einfach nie vermittelt bekommen. Auch Werte wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, rechtzeitige Krankmeldungen sind für Langzeitarbeitslose leider oft keine Selbstverständlichkeiten.

Oft haben die Familien meine – zugegebenermaßen begrenzte – Geduld mehr als strapaziert. Wer mich ab Montag im TV sieht, wird Empathie gewiss nicht für meine Stärke halten. Ich hätte das Experiment manchmal am liebsten einfach frustriert abgebrochen. Und doch war es für mich am Ende sehr erfüllend und emotional, den Familien helfen zu können. Das Lächeln auf den Gesichtern der Kinder zu sehen, wie sie ihr neues Zimmer zum ersten Mal sehen. Wie sie endlich wieder stolz in der Schule erzählen können, dass ihre Eltern arbeiten gehen und ohne Scham ihre Freunde nach Hause einladen können. Und auch, wie die Eltern Schritt für Schritt wieder mehr Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und Stolz auf die eigene Leistung erlangen.

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Für mich hat das Experiment gezeigt, dass man Menschen niemals verloren geben sollte. Wer in einem Loch steckt, ist nicht immer unfähig, sondern manchmal braucht es einfach einen Motivationsschub und bei Bedarf auch mal einen kräftigen Tritt in den Hintern. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, hunderttausende Menschen einfach verloren zu geben. In vielen von ihnen stecken Potenziale, die man wecken kann, wenn man sich wirklich mit ihnen beschäftigt und sie auch ein wenig an die Hand nimmt und anleitet. Das Experiment hat meiner Meinung nach sehr deutlich gemacht, dass der Staat hier oft einfach versagt.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Schauen!